Über diesen Track
- Hinzugefügt am 10 Februar 2021
- Beschreibung
Die «Variations for Orchestra» (1955) sind das erste grosse Orchesterwerk, in dem Carter seine eigene ästhetische Vorstellung von Orchesterklang verwirklicht. Zwölf attacca gespielte Sätze steuern auf ein rigoroses Finale zu. Die neun zum Finale führenden Variationen grenzen sich untereinander durch harte Bewegungs-Kontraste ab. Gleichsam als zwei Konstanten tauchen neben dem Variationsthema je eine absteigende und eine aufsteigende Tonfolge (Ritornelle) auf: Erstere wird im Lauf des Werkes zusehends beschleunigt, die aufsteigende Figur erscheint nach und nach verlangsamt.
Im Gegensatz zur klassischen Variationenform wählt Carter einen dynamischeren Ansatz. Der allgemeine Charakter der Form – die Entwicklung verschiedener Charaktere aus einem vorgegebenen Themenmaterial – wird zwar beibehalten, das Prinzip der Variation aber auch innerhalb der kurzen Sätze weitergeführt. In einigen Stücken kommt es zu grossen Veränderungen des Charakters und des Themas, in anderen antworten kontrastierende Themen und Charaktere einander hin und her oder ertönen gleichzeitig.
Mit diesen und anderen Mitteln zielt Elliott Carter darauf, alltägliche Erfahrungen musikalisch auszudrücken, wie wir sie in der Konfrontation mit unerwarteten Veränderungen und in der Beziehung von Charakteren erleben. Der Komponist bezieht sich in diesem Zusammenhang auf Erkenntnisse aus der Psychologie, der Literatur, der Biologie und der Kunst und präsentiert dabei die alte Vorstellung von der Einheit in der Vielfalt in einem neuen Gewand.
- Erstellungsjahr 2020
- Regie (Video) Tristesse
- 19 Plays
Credits
Basel Sinfonietta
Baldur Brönnimann, Leitung
Aufnahme: 22. November 2020, KUSPO, Münchenstein
Tonaufnahme in Koproduktion mit SRF 2 Kultur
Musikregie: Ueli Würth
Die Basel Sinfonietta ist ein auf zeitgenössische Musik spezialisiertes Orchester mit sinfonischer Besetzung – und sowohl aufgrund ihres musikalischen Profils wie auch ihrer demokratischen...