Kein Klaviertrio, kein Streichquartett, kein Bläserquintett, sondern alles zusammen: Das ist die Camerata variabile. Statt einer festen Besetzung sieht ihr Modell bewegliche Formationen vor, die vom Solostück bis zum Nonett alle Kombinationsmöglichkeiten erlauben. Dies eröffnet der Programmgestaltung ein weites Feld.
Das Ensemble wurde 1994 von Simon Gaudenz in Basel gegründet. 2001 übernahmen die Geigerin Helena Winkelman, der Cellist Christoph Dangel und die Klarinettistin Karin Dornbusch gemeinsam die Leitung und übersiedeln mit ihren Basler Konzerten in den Gare du Nord. Zur Kernbesetzung, die das Ensemble mitgestaltet, gehören seither auch die Flötistin Isabelle Schnöller und die Pianistin Stefka Perifanova.
2012 übernahm die Schweizer Geigerin und Komponistin Helena Winkelman die künstlerische Leitung und Pedro Zimmermann die Geschäftsführung.
Eine spezielle Qualität der Camerata variabile ist die Wahl von Saisonthemen wie Liebeskunst, Bewusstsein, Sturm, Kosmos, Le Contrat Social oder Homo Ludens, welche die Musik aller fünf Programme in einen grösseren Kontext setzen. Der Camerata variabile ist es dabei wichtig, alte und neue Musik in einen Bezug zu einander zu setzen und dadurch auch Zuhörern, die sich nicht als Spezialisten für neue Musik sehen, Wege zum Verständnis des zeitgenössischen Musikschaffens zu eröffnen.
Das Ensemble interpretiert in diesem Kontext nicht nur berühmte Kompositionen aus dem Repertoire oder selten gespielte Kammermusikraritäten, sondern auch herausragende Werke des 20. Jahrhunderts. Ein besonderes Anliegen ist der Camerata variabile auch die Vergabe von Aufträgen an Schweizer Musikschaffende wie Kaspar Ewald, Rudolf Kelterborn, Michael Pelzel, Stefan Wirth, Martin Jaggi, Caroline Charrière, Iris Szeghy, Junghae Lee, Daniel Glaus und Mischa Käser.
Sehr beliebt sind auch die inszenierten Konzerte des Ensembles. Darunter ein ganzes Programm zu DADA.
Die Camerata variabile führt in Basel (Gare du Nord), Zürich (Konservatorium) und Schaffhausen/Neuhausen (Rathauslaube/Schloss Charlottenfels) eine eigene Konzertreihe durch mit jeweils fünf Saisonprogrammen. Regelmässig konzertiert das Ensemble auch in Aarau und seit 2014 in Fribourg (Centre Le Phénix). Hinzu kommen erfolgreiche Auftritte an Festivals im In- und Ausland, u. a. bei „Schweizgenössisch“ im Radialsystem Berlin, dem Bastad Kammermusikfestival in Schweden, dem Festival Alpentöne, Reihe rezital in der Tonhalle Zürich, Musikfestival Gstaad, Internationales Bachfestival Schaffhausen, Festival Culturescapes.