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Oscar Bianchi - Sinatra in Agony. Musiktheaterstück für einen Performer, Countertenor und Ensemble (2018) - neo
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Sinatra in Agony. Musiktheaterstück für einen Performer, Countertenor und Ensemble (2018)

46 plays
Composer
Interpreters
Nouvel Ensemble Contemporain Pierre-Alain Monot Daniel Gloger Read more
Composition, Vocal music
11 tracks


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Added on 12 February 2020

Year of creation
2018
Label
Eigenproduktion SRG SSR

Credits and thanks

Nouvel Ensemble Contemporain
Pierre-Alain Monot, Leitung
Daniel Gloger, Countertenor
Cornelius Schwalm, Performer

Konzertaufnahme: 12. April 2018, Gare du Nord, Basel
Tonmeister: Moritz Wetter

Konzept: Oscar Bianchi, Marlene Kolatschny
Komposition und Regie: Oscar Bianchi
Text und Dramaturgie: Marlene Kolatschny
Video: Julie Schroell
Licht: Ulrich Kellermann
Bühnenbild und Kostüme: Lydia Sonderegger
Mitarbeit Bühne: Victor Pazos Chambilla
Produktion: Helena Tsiflidis
Assistenz Komposition und Regie: Haukur Þór Harðarson
Assistenz Produktion: Maxine Devaud

Frankie ist Sänger. Nicht irgendein Sänger natürlich, er ist DIE STIMME. Frankie ist aber auch: Oscar-Gewinner, Philanthrop, ein Gesicht, das von allen Leinwänden strahlt, Vorbild, Flötist, Wissenschaftler, Selfmademan, schlecht gelaunter Dirigent, die archaische Gottheit eines Schweizer Ensembles, Countertenor (mit und ohne Playback), Gastgeber, stolzer Vater, fauler Sohn, Vogelbeobachter und ein Gummihuhn. Außerdem hat er wahnsinnig lange Beine und trägt nur vielleicht ein Toupet. Frankie ist erfolgreich, talentiert und weiß fast alles. Vermutlich kann nur er uns helfen, die Musik zu verstehen.
Sinatra in Agony ist ein Musiktheaterstück zum Thema Musik, eine Studie zu ihren Anfängen und gesellschaftlichen Funktionen bis heute, welche diese mit musikalischen und theatralen Mitteln untersucht. Indem Gesten, Motive und Bilder der Popkultur aufgenommen und konfrontiert werden mit der Komplexität und Abstraktion eines Stückes zeitgenössischer Musik, beschäftigt sich das Stück mit dem breiten Feld heutiger musikalischer Praxis. Ein Countertenor auf der einen, ein Schauspieler auf der anderen Seite verkörpern diese beide scheinbar so unterschiedlichen Welten.
Gleichzeitig wird die traditionelle Trennung von Popkultur und Kunstmusik demonstrativ überschritten - der Klang selbst rückt jenseits von Genregrenzen in den Mittelpunkt. Dafür lohnt es sich, einen Blick zurück zu den Ursprüngen der Musik zu werfen, denn vielleicht brauchen wir sie, schon seit Urzeiten mit menschlichem Leben verknüpft, noch immer aus ähnlichen Gründen. „Ohne Musik“, formulierte schon Nietzsche so treffend, „wäre das Leben ein Irrtum“. Sinatras tiefe Sinnkrise dient als Ausgangspunkt, um zu fragen: Geht es um Ernst oder Unterhaltung? Ist es besser, ein Countertenor oder ein Entertainer zu sein? Hilft Musik gegen Einsamkeit? Und: Warum sollte man überhaupt lernen, ein Instrument zu spielen?

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