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Jean-Luc Darbellay - OYAMA für Orchester - neo
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OYAMA für Orchester

51 Plays
Komponist:in
Komposition, Orchester
120 tracks

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Hinzugefügt am 18 Juni 2019

Erstellungsjahr
2001

Credits & Dank

OYAMA bedeutet in der japanischen Sprache „grosser Berg“ und ist gleichzeitig der Name eines der japanischen Küste vorgelagerten Vulkans, der während der Zeit, in der das Stück entstand, infolge seiner ungeheuren Aktivität in heftigen Eruptionen ausbrach. Das Stück ist im Auftrag von Radio Suisse Romande/Espace 2 entstanden und dem Auftraggeber sowie dem Orchestre de la Suisse Romande und Fabio Luisi gewidmet.
Die klanglichen Möglichkeiten eines Orchesters in der vollen Besetzung sind beinahe unbegrenzt. Die vierfach besetzten Bläser, das reiche Schlagwerk, Harfe, Klavier und die Streicher in grosser Besetzung offerieren in all ihren potentiellen Kombinationen dem Komponisten eine unerhörte Fülle von möglichen Klängen. Die Wahl der Elemente, die eine klare Formulierung der musikalischen Ideen erlauben, wird dadurch umso schwerer. Der Verzicht auf viele Varianten kann sehr schmerzhaft sein. Aber gerade durch diesen Prozess wird die „richtige“ Lösung des Problems erleichtert. Strawinsky sagte einmal: „Ich weiss nie, was ich will, ich weiss aber immer, was ich nicht will.“
Gewisse Prinzipien können meine Wahl beeinflussen. Ich versuche stets, musikalische Kernstrukturen festzulegen, in deren Gravitationsfeld sich das klangliche Material zu kristallinen Formen verdichten kann. Oft sind es Zentraltöne, auf denen sich Akkorde aufbauen können, die umspielt werden, die aber oft als Bindeglieder zum nächsten Abschnitt führen (in Stücken wie OYAMA werden diese zentralen Elemente oft durch Blechblasinstrumente eingeführt). Die Klangzentren werden vielfach durch bewegliche Arabesken der Holzbläser und Streicher „umhüllt“. Ich verwende zur Realisierung dieses Effektes eine „Mikrokanontechnik“. Rasche Läufe werden in sehr eng aufeinander folgenden kanonischen Einsätzen von vielen Instrumenten ausgeführt und bilden damit die Grundlage für bewegliche Clusterstrukturen, die letztlich als vertikale und diagonale Resonanzräume wirken. Das unhörbare Einsetzen von gewissen Instrumenten, die eine melodische Phrase verlängern, führt zudem zur Bildung von harmonischen Strukturen, die sich ganz organisch aus dem bewegten Klangmaterial ableiten.
Um diese Kompositionsprinzipien zu verwirklichen, ist ein vielfältiges Instrumentarium von Vorteil. Das Umsetzen von Naturphänomenen, die mich in ihrer ungeheuren Vielfalt schon immer fasziniert haben, wird durch die grosse Besetzung erst ermöglicht.

OYAMA for large orchestra has been commissioned by Radio Suisse Romande Espace 2. It is dedicated to the crew of Espace 2, to the “Orchestre de la Suisse Romande” and to Fabio Luisi, who created the piece at the Victoria Hall in Geneva in September 2000.
OYAMA means in the Japanese language “big mountain” and is also the name of a volcano in the phase of eruption at the time I wrote the score during the spring of the same year.
I like the full orchestral formation structured by brass and percussion elements, animated by rapid figures of the woodwinds and strings. I have always been fascinated by natural phenomenons with quickly changing structures like large fires, torrential rivers and volcanic activities. The are, in fact, very musical…
J-L. D.

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