Andrea Lorenzo Scartazzini (*1971 in Basel) studierte Germanistik und Italianistik an der Universität Basel sowie Komposition bei Rudolf Kelterborn (Basel) und Wolfgang Rihm (Karlsruhe). 1999/2000 verbrachte er ein Studiensemester an der Royal Academy of Music in London.
2004 war er Composer in residence an der Uni Witten Herdecke, 2011 und 2018 Gast im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai, 2012/13 Stipendiat am Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg.
Er erhielt mehrere Preise, darunter den Studienpreis der Ernst von Siemens Stiftung München, die Jakob Burckhardt-Auszeichnung der Goethe-Stiftung Basel sowie den Alexander Clavel-Preis Riehen.
Seine Stücke wurden an bedeutenden Festivals (Salzburger Osterfestspiele, Lucerne Festival, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, Prager Premieren u.a.) durch zahlreiche Ensembles und Orchester gespielt (u.a. Quatuor Diotima, Collegium Novum Zürich, Ensemble Contrechamps, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Modern, Ensemble Phoenix, Kammerorchester Basel, basel sinfonietta, Berner Symphonieorchester, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz u.a.).
Schwerpunkte seiner Arbeit sind die Opern WUT (Theater Erfurt 2006, Theater Bern 2010), Der Sandmann (Theater Basel 2012, Oper Frankfurt 2016) sowie Edward II (Deutsche Oper Berlin 2017).
Ab Herbst 2018 wird Scartazzini die Jenaer Philharmonie über mehrere Jahre als Composer in residence begleiten. Er arbeitet an einem mehrteiligen Werk mit Bezug zum Gustav Mahler-Zyklus, den Simon Gaudenz und die Jenaer Philharmonie in den kommenden Jahren aufführen. Zu jeder Symphonie Mahlers entsteht ein kurzer symphonischer Satz, und mit jeder Aufführung Mahlers wachsen diese symphonischen Sätze Scartazzinis zu einem gross angelegten Orchesterstück zusammen.