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Ensemble Phoenix Basel - Energy Crisis. 34 friendly gestures for ensemble (2023) - neo
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Energy Crisis. 34 friendly gestures for ensemble (2023)

6 plays
Composer
Fred Frith
Interpreters
Composition, Chamber music
72 tracks


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Added on 11 April 2024

Year of creation
2023
Label
Eigenproduktion SRG

Credits and thanks

Ensemble Phoenix Basel:
Christoph Bösch (Flöte und Künstlerische Leitung)
Toshiko Sakakibara (Klarinette)
Lucas Rößner (Fagott)
Nenad Marković (Trompete)
Michael Büttler (Posaune)
Janne Jakobsson (Tuba)
Maurizio Grandinetti (E-Gitarre)
João Pacheco (Schlagzeug)
Samuel Wettstein (Keyboards)
Aleksander Gabryś (Kontrabass)
Thomas Peter (Elektronik)
Fabrizio Di Salvo (Sounddesign)
&
Fred Frith (Gitarre)

Konzertaufnahme: 2. Juni 2023, Gare du Nord, Basel (Uraufführung)
Tonmeister: Moritz Wetter (SRF)
Auftragswerk Ensemble Phoenix Basel

«Energy Crisis» ist das Jüngste in einer langen Reihe von «Friendly Gestures»-Stücken. Ursprünglich 2004 von der Los Angeles EAR Unit in Auftrag gegeben, wurden Variationen von grossen und kleinen Gruppen in Karlsbad, Vancouver, Paris, Oakland, Luzern, Glasgow, Tallinn und Darmstadt aufgeführt. Jede Version wird speziell für den Kontext, in dem sie zu hören sein wird, und für die Musiker:innen, die sie aufführen werden, erstellt. Das bedeutet, dass sich die endgültige Form des Stücks erst während der Proben herausbildet. In der Regel sind die «Gesten» eine Kombination aus bereits vorhandenen Ideen und Materialfragmenten in Verbindung mit neu erdachten Strategien und Spielen oder
Anweisungen, die sich aus der Praxis ergeben.
«Energy Crisis» enthält Soloabschnitte in Form von (foto)-grafischen Partituren, ein Interesse, das während des COVID-Lockdowns neu geweckt wurde. Während meine ursprünglichen grafischen Partituren – «Stone», «Brick», «Glass», «Wood», «Wire» (1986–1996) – oft grafische Elemente zu den Fotografien hinzufügten und genaue Anweisungen zu jedem Bild enthielten, neige ich jetzt dazu, die Bilder für
sich selbst sprechen zu lassen und den Interpret:innen freie Hand zu lassen, um mit ihnen nach eigenem Ermessen zu interagieren.
Trotz der vielen Klischees über die angeblichen Grenzen klassisch ausgebildeter Spieler, wenn sie mit Improvisation konfrontiert sind oder zumindest keine präzisen Anweisungen haben, ist meine Erfahrung, dass sich die Welt seit meinen ersten Erfahrungen mit Gruppen «zeitgenössischer Musik» radikal verändert hat. In den 1960er Jahren, als ich in Cambridge studierte, erzählte mir der Komponist
Roger Smalley amüsiert, dass ein Spieler gerade eine Probe verlassen hatte, als er aufgefordert wurde, in einem ansonsten komponierten Stück ein paar Takte lang frei zu improvisieren. «Mr. Smalley», hatte er erklärt, «ich habe nicht zwanzig Jahre lang mein Instrument studiert, damit Sie mir sagen, dass ich tun kann, was ich WILL!» Und jetzt bin ich eingeladen, mit einer Gruppe zu arbeiten, die genau das zu wollen scheint! Was mich interessiert, ist, wie wenig man tun muss, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, da die grundlegenden Bausteine der Musik ziemlich universell und einfach sind, wenn es darauf ankommt. Lang/kurz, laut/weich, hoch/tief, rau/glatt. Was kann da schon schiefgehen, nachdem man sein Instrument jahrelang gelernt hat?
Fred Frith

6 plays