Über diesen Track
- Hinzugefügt am 24 Juli 2023
- Beschreibung
3. Preis Basel Composition Competition 2023
NANA KAMIYAMA
Nana Kamiyama wurde 1986 in Japan geboren. Nach ihrem ersten Abschluss am Tokyo College of Music folgte 2010 ein Master in Komposition unter Akira Nishimura und Toshio Hosokawa. In ihrer Zeit am College studierte sie ausserdem traditionelle japanische Musikinstrumente und Ästhetik. All dies hatte einen dauerhaften Einfluss auf ihre Musik. Nana Kamiyana hat mehrere Preise gewonnen, darunter den 3. Preis der Music Competition of Japan (2010) und den Toru Takemitsu Composition Award (2013). Heute arbeitet sie als Dozentin im Fach Komposition des Tokyo College of Music. Ihre jüngsten Werke umfassen unter anderen «Sky in the ocean» für Orchester (2021) und «The bridge, Floating in Dreams» für Klavier und Kammerorchester (2022).UMBILICAL CORD FOR CHAMBER ORCHESTRA
Wir waren – fraglos – einst verbunden: durch eine Nabelschnur. Sie war die Lebensader, die meine Existenz sicherte, bevor ich ein vollständiges menschliches Wesen wurde. Während der Pandemie versuchte ich mich immer und immer wieder, an die Erlebnisse zu erinnern, die ich im Leib meiner Mutter hatte. Die Wärme des Eingebundenseins und ihr Herzschlag, ihr schwerer Atem. Das waren die instinktiven Empfindungen, an die ich mich erinnern wollte. In Wirklichkeit ist die Verbindung angesichts der Grenzen von Zeit und Raum nicht mehr direkt, sondern vielmehr geistiger Natur. Dieser Gedanke ruft ein merkwürdiges, mystisches Gefühl hervor. Man fragt sich, ob sich auch die Lebenswege östlicher und westlicher Klänge, die Jahre transzendierten, bevor sie schliesslich zu Musik wurden, eines Tages vereinen würden. Die musikalische Gestaltung dieses Stücks erfolgt durch eine Mischung aus rhythmischen Geräuschen (tonlose Klänge) und Musik mit klaren Noten. Ein Beispiel hierfür wäre, einfach schnell und kurz in ein Blasinstrument zu atmen und so das Geräusch (tonloser Klang) des Atmens mit einem natürlichen Rhythmus zu erzeugen. Diese Klänge werden dann durch klare Noten ergänzt. Die Musik zeichnet sich dabei immer durch eine bestimmte Tonhöhe aus, welche in Kombination mit den Geräuschen die zentrale Akustik erzeugt. Das Geräusch (tonloser Klang), welches diesen einen bestimmten Ton umgibt, ändert die Situation und die Musik dreht sich weiter um ihr Narrativ. Mein Streben, eine Mischung aus tonlosem Klang, der durch diese Art von Instrument erzeugt wird, und Musik zu schaffen, die durch traditionelle Methoden der Klangerzeugung entstehen, wurde von den traditionellen japanischen Instrumenten beeinflusst, die ich über viele Jahre studiert habe. Traditionelle japanische Instrumente umfassen oft Klänge, die bei einem westlichen Musikinstrument als Geräusch (tonlos) betrachtet würden. Indem ich die Schönheit dieser Klänge spürte und sie nutzte, um die Musik aus westlichen Musikinstrumenten mit dieser Emotion neu zu untersuchen, wollte ich eine neue Methode der Orchestrierung schaffen. - Erstellungsjahr 2023
- Regie (Video) Christina Ruloff, Film & Joël Cormier, Ton
- 12 Plays
Credits
© HMF Productions
Kaum ein Musiker prägte das Basler Musikleben so stark wie Paul Sacher (1906–1999). Er widmete sich als Dirigent, Auftraggeber neuer Kompositionen sowie als Förderer und Mitglied zahlreicher...