GIJSBRECHT ROIJÉ
Gijsbrecht Roijé (1963, Amsterdam) debütierte als Gitarrist 1985 während der International Ysbreker Guitarweek mit seiner Interpretation von Maurice Ohanas «Si le jour parait ...» auf einer zehnsaitigen Gitarre. Seine Auftritte brachten ihm Auszeichnungen beim Gaudeamus Vertolkersconcours (1987) und Printemps de la Guitare (1990) sowie in jüngeren Jahren dem Concorso Internazionale chitarristico di Firenze (2022) ein. Seine erste Komposition für Ensemble wurde noch während seiner Zeit am Gymnasium uraufgeführt. 1988 wurde sein erstes Orchesterstück vom Nederlands Balletorkest gespielt. In den folgenden Jahren spielten Künstler wie Quatuor Danel, Slagwerkgroep Den Haag, Ensemble Nuove Sincronie, Das Neue Ensemble, Avanti Chamber Orchestra, Ensemble Ricochet (Kiew), Ensemble Contrechamps, Zephyr Kwartet und das Nieuw Ensemble seine Komposiitonen. Seine Werke wurden bei Musica Viva in München, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, dem Musik 21 Festival, dem Tokkelfestival Amsterdam, den Darmstädter Ferien- kursen und Wien Modern aufgeführt. Roijé empfindet es zunehmend schwieriger, praktisch umsetzbare Stücke zu komponieren.

JAGD AUF DEN JÄGER
Das Rahmenwerk «Jagd auf den Jäger» besteht aus einem umgekehrt proportionalen Kanon für zwei Stimmen. Wenn eine beginnende Stimme durch ein schnelleres Tempo zu «fliehen» versucht, wird sie von einer sie verfolgenden Stimme eingeholt. Jedes Mal, wenn sie einander kreuzen, werden ihre Rollen getauscht. Aufgrund der Abwesenheit von Wörtern wurde es erforderlich, die einzelnen Klänge zu erkennbaren Musikelementen zu verändern. Dies erzeugt eine neue, proportionale Schicht von Kanons. Genug, um jemanden in den Wahnsinn zu treiben, aber wenn alles nach Plan geht, wird es klar, wie das Stück als Gesamtes klingt.