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Germán Toro Pérez - Cantos de Sombras II. Für Sopran, Vokalensemble und computergenerierte Klänge (2013) - neo
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Cantos de Sombras II. Für Sopran, Vokalensemble und computergenerierte Klänge (2013)

6 plays
Interpreters
Vokalensemble Zürich Peter Siegwart Germán Toro Pérez Read more
Composition, Vocal music
9 tracks


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Added on 23 April 2020

Year of creation
2017
Label
Eigenproduktion SRG SSR

Credits and thanks

Vokalensemble Zürich
Muriel Schwarz, Sopran
Peter Siegwart, Leitung
Germán Toro Perez, Klangregie

Konzertaufnahme: Grosser Konzertsaal ZhdK, Zürich, 12. November 2017
Tonmeister: Andreas Werner

Cantos de Sombras I–IV, Auftragswerk von Peter Siegwart für das Vokalensemble Zürich.
Cantos de Sombras (Schattengesänge) wurde als Teil des Musiktheaterprojektes Reise nach Comala (2015–2017) nach dem Roman Pedro Páramo konzipiert. Obwohl es schwierig ist, diese Texte einzuordnen, ohne den gesamten Kontext des Romans zu erfahren, können diese fragmentarischen Klangbilder den Zuhörer dazu bewegen, in die Schattenwelt Rulfos einzutauchen. Den Roman kann man als eine Geschichte des Untergangs des Dorfes Comala zu den Zeiten der mexikanischen Revolution lesen. Die Unfähigkeit der Bewohner, ihr historisches Schicksal in die Hand zu nehmen, beherrscht durch die gnadenlose Macht des Kaziken Pedro Páramo und ein Gewebe aus Gewalt, Hoffnungslosigkeit und Aberglauben führten dazu, die Figur von Susana San Juan – auf die sich die vier Fragmente beziehen – als möglichen Schlüssel zu begreifen. Susana, die Jugendliebe von Pedro, war die Ursache seiner nicht verwirklichten Liebe, aufgrund welcher Pedro das Dorf schliesslich zerstörte. Susana erscheint als die einzige Figur, die imstande war, ihre Autonomie zu bewahren, ihre Liebe zu verwirklichen und sich der dreifachen Unterwerfung durch Pedro, ihren Vater und ein enges gesellschaftlich-religiöses Umfeld zu entziehen. Anhand von Susana gewinnt die Idee der Revolution als Akt der Befreiung eine neue Bedeutung.
Die Texte spiegeln vier Schlüsselmomente ihres Lebens wider: die «Zeit des Windes», Pedros idealisierte Erinnerung seiner glücklichen Kindheit mit Susana, Susanas Riten sinnlicher Verwirklichung im Meer, die Zeiten ihres Deliriums versinnbildlicht durch den unaufhörlichen Regen. Abschliessend folgt der Augenblick ihres Todes, in dem sie bis zum Schluss dafür kämpft, ihren inneren Frieden gegen die grausamen Visionen, die ihr aufgedrängt werden und ihr mutmassliches Heil bringen sollen, zu behaupten.

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