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Basel Composition Competition - Labyrinth - neo
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Labyrinth

160 plays
Composer
Thomas Mattenberger
Interpreters
Sinfonieorchester Basel Francesc Prat
Composition, Orchestra
35 tracks

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Added on 11 March 2020

Description

THOMAS MATTENBERGER
Thomas Mattenberger (*1964) lebt als freischaffender Komponist, Organist, Musiktheoretiker und Musikforscher in Ennenda, Schweiz.
Er studierte an der Hochschule der Künste Bern unter anderem Komposition bei Urs Peter Schneider und Dimitri Terzakis, Instrumentation bei Daniel Glaus sowie Musiktheorie.

Als Musikforscher beschäftigt er sich hauptsächlich mit mittelalterlicher und aussereuropäischer Musik. Sein besonderes Interesse gilt dabei den Werken Perotins und der Gamelanmusik. In diesem Zusammenhang führten ihn mehrere Studienreisen nach Java und Bali. Die Kompositionen von Thomas Mattenberger weisen eine grosse Bandbreite an Besetzungen auf: zu seinen grösser besetzten Werken zählen «Echnaton – drei Episoden» für grosses Orchester (1992), «Chroma» für Orchester mit Orgel (1995), «Litanies» für Chor und Streichorchester (2005), «(S)in(e) nomine» für 16 Singstimmen, neun Streicher und Orgel (2007), «Diaphainon I – Raummusik für grosses Ensemble in acht Gruppen» (2010), «perpetuum mobile» für kleines Orchester mit Klavier und Solovioline (2017) und «Graduale» für Orchester (2018). Ensemblestücke sind «Antiphonien in memoriam Igor Strawinsky» für 2 x 4 Bläser (1993), «Sine nomine II» für drei Schlagzeuger (1994), «Gending» für Gamelanensemble (2007), «Unerhörtes » für Gongs und TamTams (2012) und «La Messe de Notre-Dame – Musik von Guillaume de Machaut und Thomas Mattenberger» für vier Singstimmen und Streichquartett (2014). Als Solowerke entstanden «Triptychon und Epilog» für Orgel (1992), «Sine Nomine I» für Klavier (1993), «Gefrorene Tränen» für Klavier (1993), «Toccata-Hommage à Frescobaldi» für Klavier (1997), «Musik zum Stummfi lm ‹Aus dem Schaffen einer Filmpionierin›» für Klavier (2010) und «Mantra» für Bonang Barung (2015). Nebst Werken für den Konzertsaal ist es Mattenberger auch ein Anliegen, Musik zum liturgischen Gebrauch zu schreiben.
Seine Kompositionen wurden bisher in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich, Spanien, Argentinien, Brasilien Ecuador und Kolumbien aufgeführt. Für sein kompositorisches Schaffen wurde er 1994 vom Aargauer Kuratorium mit einem Förderungspreis ausgezeichnet.

LABYRINTH
Das Orchesterstück «labyrinth» ist monochrom instrumentiert. Die hier vorliegende Orchesterklangfarbe erfährt auf den ersten Eindruck in ihrer hohen, konstanten Dichte im Verlaufe des ganzen Stücks keine Veränderung. Bläser und Streicher verschmelzen bei ständig gleichbleibender Dynamik gänzlich miteinander. Die Zuhörer werden mit einem zeitlich ausgedehnten Klangband konfrontiert, in dem zunächst kaum etwas zu geschehen scheint. Die fortlaufenden Wechsel der Tonhöhen, die nacheinander in unregelmässig kurzen Abständen durch die Stimmen wandern, geraten schnell wieder in Vergessenheit. Erinnerbares hingegen erzeugen Vibraphon und Röhrenglocken: Ersteres schlägt in unvorhersehbar längeren Abständen jeweils einen von vier Vierklängen an, die dergestalt als obere Hälfte der vier dem Werk zugrundeliegenden Achtklänge in Erscheinung treten und im langsam sich verändernden Klangband Interpunktionen setzen. Eine übergeordnete Struktur bilden die Röhrenglocken. Eins im Andern, ein Wechselspiel von Erinnern und Vergessen auf der immerwährenden Suche nach einem Zentrum. «labyrinth» erhält seine Gesamtstruktur durch Permutationsverfahren, die zum einen mit den bereits erwähnten vier Achtklängen, zum anderen mit fünf Tondauerwerten arbeiten und auf einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Konstruktion und Intuition beruhen. Nebst den erwähnten strukturellen und instrumentationstechnischen Ebenen beleuchtet diese Komposition eine weitere Wahrnehmungsebene, die gerade durch die scheinbare Ereignislosigkeit an Bedeutung gewinnen könnte. Dem Zuhörer wird genügend Zeit und Raum überlassen, sich für einmal ganz auf die sich wandelnden Obertonspektren einzulassen, welche aus den subtil gesetzten Tonhöhenveränderungen resultieren.

Year of creation
2019
Director
Johannes Bachmann

160 plays