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Basel Composition Competition - «PROSKUNEO» - neo
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«PROSKUNEO»

10 plays
Composer
Hyeon Joon Sohn
Interpreters
Kammerorchester Basel Franck Ollu
Composition, Orchestra
35 tracks

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Added on 29 April 2022

Description

Hyeon Joon Sohn
Hyeon Joon Sohn (* 1986) ist ein Komponist klassischer Musik aus Südkorea, der mit Leidenschaft seine individuelle Stimme entdeckt. In seiner Heimat studierte er Musiktheorie und Harmonielehre, bevor ihn seine Begeisterung für Musik mehrere internationale Musikhochschulen besuchen liess, darunter die UdK in Berlin, The Juilliard School in New York und die Jerusalem Academy of Music and Dance. Sein Studium bei namhaften Komponisten wie Walter Zimmermann, Christopher Rouse und Vladimir Scolnic sowie die vielfältigen Musikformen, die er an verschiedenen Orten kennenlernte, ermöglichten ihm ein Verständnis von Musik ohne kulturelle Grenzen. Obgleich er sich musikalisch in der europäischen klassischen Musik verwurzelt sieht, fliessen diese multikulturellen Erfahrungen scheinbar ganz natürlich in seine Kompositionen ein, denn seine Werke lassen sich keinem einzelnen bestimmten Stil zuordnen.

«PROSKUNEO»
npooKuvew (proskuneo) ist ein altgriechischer Begriff, der im Neuen Testament rund 54-mal vorkommt. Er bedeutet «ich bete an» und stellt als Titel meines Stücks mein Bekenntnis zum christlichen Glauben und zum dreieinigen Gott dar. Die Bibel dient mir seit Langem als Inspirationsquelle, auch wenn npooKuvew wohl das erste Instrumentalstück ist, das meinem Dank und Lob Gottes Ausdruck verleiht. Daher ist diese Komposition für mich persönlicher und intimer als meine bisherigen Werke.
Immer wenn ich mir die Aufnahme des Live-Gottesdiensts von Terry MacAlman anhöre, bin ich ausgesprochen berührt. Auf der CD ist nicht nur Musik zu hören, sondern auch der Klang der gemeinsamen Gebete Tausender Menschen. Man hört die Stimmen in ihrer jeweils eigenen Klangfarbe und ihrem eigenen Tempo, dennoch erklingen sie in der perfekten Reihenfolge und vermitteln ein Gefühl des Einklangs und der Harmonie mit der Musik. In dem Wunsch, einen so spirituellen Moment musikalisch darzustellen, machte ich mich auf die Suche nach einer Bibelstelle, die mir als zusätzliche Inspirationsquelle dienen könnte. Anhand des vierten Kapitels in der Offenbarung des Johannes konnte ich mir die Szene der himmlischen Anbetung vor Augen führen und den Klang der heiligen Lobpreisung im Himmel vorstellen. Beim Komponieren musste ich jedoch einsehen, dass ich nicht all meine Klangvorstellungen bis zur Vollendung zu Papier bringen konnte. Daher wurden mein menschliches Streben und Ringen um die Darstellung des überirdischen Rausches zum Hauptaspekt des Stückes.
Neben vielen anderen musikalischen Komponenten zeichnet sich das Werk in seinem Wesen vor allem durch fünf choralartige Melodien aus. Diese erscheinen zuweilen leicht nuanciert und gelegentlich auch in verschiedenen Formen unmittelbar. Ebenso wie die aufeinanderfolgenden Terzen in schnellen und schil- lernden Bewegungen fallen nicht zuletzt die leeren Quinten und Harmonien der Streicher auf. Strukturell gliedert sich das Stück in fünf Abschnitte. Durch die organische Verwendung des musikalischen Materials verdichtet sich die Musik sehr, so dass sich nur der co- daartige letzte Abschnitt klanglich von seinen Vorgän- gern abhebt. Sein langsames Tempo steht im Kontrast zu den vorherigen Abschnitten und lässt am Ende des Stücks ein Gefühl der Fülle entstehen. Daher kann der letzte Abschnitt als wirklicher Höhepunkt des gesamten Stücks angesehen werden. Obwohl das Werk tief in meinem religiösen Glauben verankert ist, sollte es nicht als Kirchenmusik ein- gestuft werden. Ich möchte eher, dass es zum Reper- toire der Stücke gezählt wird, die zur Neubelebung der Spiritualität in der Musik unserer Zeit beitragen. Dieser Wunsch basiert auf meiner Überzeugung, dass Musik im Bereich jenseits der menschlichen Intelligenz angesiedelt ist.

Year of creation
2021
Director
Johannes Bachmann (Film) | Joël Cormier (Ton)

Credits and thanks

© HMF Productions

10 plays