Oliver Waespi, geboren 1971 in Zürich, studierte Komposition sowie in Nebenfächern Or-chesterleitung und Filmmusik an der Hochschule für Musik und Theater Zürich und ergänzte seine Studien an der Royal Academy of Music in London sowie an Meisterkursen. Dabei er-hielt er wichtige Impulse von Simon Bainbridge, André Bellmont, Gerald Bennett, Sylvia Caduff, Peter Maxwell Davies, Brian Elias, Klaus Huber, Mark Kissoczy, Andreas Nick and Alfred Reed. Seine Musik wird durch Sinfonieorchester, Kammerensembles, Solisten, Chöre und zahlreiche sinfonische Blasorchester und Brass Bands in aller Welt aufgeführt. So waren Werke von Oliver Waespi unter anderem am George Enescu Festival, am Gstaad Menuhin Festival, am Sibelius 150-Festival, in der Hear-and-Now-Konzertreihe der BBC, an Eidgenös-sischen Musikfesten, WASBE-Weltkonferenzen, CBDNA-Konferenzen, Europäischen Brass Band-Festivals und zahlreichen weiteren Festivals und Konzerten zu hören. Daneben leitet er regelmässig Workshops, ist als Juror tätig und unterrichtet an der Hochschule der Künste Bern.
Oliver Waespi verfolgt vielseitige musikalische Interessen, was sich in Kompositionsprojek-ten in unterschiedlichen Bereichen äussert. Dabei entstehen auch Bezüge zu anderen Kunst-formen. So können Werke wie „Volatile Gravity“ für Jojo Mayer und die Basel Sinfonietta, „Viaduct“ für das BBC Philharmonic Orchestra oder „Hypercube“ für die Paris Brass Band als musikalische Ausdeutungen urbaner Landschaften und Architekturen gehört werden. Ein Pro-jekt für das Ensemble TaG führte zur Verbindung von Musik mit zeitgenössischem Tanz. Ver-schiedene Stücke weisen Bezüge zur Lyrik auf, so etwa “Flut” für die BBC Singers, “Nacht-ferne” für das Berner Kammerorchester, „Azur“ für l’art pour l’Aar, “Weisser Atem” für das Brodsky Streichquartett, oder “Ad Astra” für das Nouvel Ensemble Contemporain
In einigen Werken setzt sich Oliver Waespi mit Volksmusik und alter Musik auseinander. Dazu gehören “As If A Voice Were in Them”, “Traversada” oder “Audivi Media Nocte”. Das letztgenannte Stück brachte ihm bei führenden Ensembles weltweite Anerkennung und re-flektiert Waespi’s Ansatz, eine individuelle, groove-bezogene Rhythmik mit der Räumlichkeit orchestraler Strukturen zu verbinden, was auch in Stücken wie dem „Divertimento“ für das Eidgenössische Musikfest, „Out of Earth“ für das sinfonische Blasorchester Aulos oder „At the Crossroads“, ein Kompositionsauftrag der Jenaer Philharmonie und der Brass Band BlechKlang, zum Ausdruck kommt. Mehrere Solokonzerte ergänzen Oliver Waespi’s Schaf-fen, namentlich Konzerte für Gitarre und Flöte, Harfe und Klavier, Waldhorn, Posaune, Eu-phonium und Tuba.
Die Musik von Oliver Waespi wurde mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Dazu gehören etwa der George Enescu-Preis 2003, das London-Stipendium 2005/2006 der Zuger Kulturstif-tung Landis&Gyr, ein Preis beim Uuno Klami-Kompositionswettbewerb 2009 in Finnland, Werkbeiträge unter anderem der Schweizerischen Kulturstiftung Pro Helvetia oder der Nie-derländischen Eduard van Beinum-Stiftung, der Kompositionspreis 2011 des Eidgenössischen Orchesterverbandes (EOV), der NBA Revelli Award 2013 in den USA, der Stephan Jaeggi-Preis 2014 oder der International BUMA Brass Award 2015 in den Niederlanden.