Dorothea Schürch ist international als Sängerin und Performerin tätig und arbeitet seit 40 Jahren interdisziplinär in den Bereichen Improvisation, Musik, Theater und Performance. Die emanzipatorischen und anarchistischen Ansätze der 80er-Jahre prägen ihr Schaffen, dabei steht die Stimme einerseits als atemphysiologische Soundlandschaft im Zentrum, andererseits als experimentelles Forschungswerkzeug. Schürch hat ihre Stimme immer schon perkussiv und instrumental gehandhabt. «Ich träumte davon, die Stimme, wie die damals in den 80er-Jahren aufkommenden elektronischen Tools, als schmuckes kleines Kästchen mit mir herumzutragen. Mit der Stimme kommt zur wunderbaren Welt der Instrumente etwas hinzu, das keine Tasten hat, keine Regler und Schieber. Etwas, das in keinem Instrumentenkoffer herumgetragen und in der Garderobe ausgepackt werden kann.»
Ihre Auftritte führten sie an Festivals wie Workshop Free Music Berlin, Taktlos Zürich, Festival de la Bâtie Genève, Ulrichsberger Kaleidophon, Jazz Festival Willisau, Schaffhauser Jazzfestival, London Jazz Festival, Total Music Meeting Berlin und Wien Modern. Zusammenarbeit mit 6ix: Jacques Demierre, Urs Leimgruber, Hannah Marshall, Thomas Lehn, Roger Turner, dem Insub Meta Orchestra, IMO und dem Joyful Noise Orchestra, den Reines Prochaines and friends, dem Komponisten und Vokalperformer Daniel Mouthon, sowie mit Phil Minton, Phil Wachsman, John Butcher, John Russell, Hans Schneider, Werner Lüdi, Paul Lytton, Paul Lovens, Stephan Wittwer u.a.
Ihr Schaffen wurde zahlreich ausgezeichnet, so mit dem Werkjahr der Stadt Zürich und dem Schweizerischen Performancepreis. 2013 absolvierte sie den Master of Research on the Arts an der Universität Bern und promovierte in der Folge zu avantgardistischen Stimmpraktiken der 1950er-Jahre.