Das Quartett Der Verboten (mit einem bewussten Sprachfehler im guten dadaistischen Sinn)
besteht aus den folgenden Musikern: Frantz Loriot (Bratsche), Antoine Chessex
(Tenorsaxofon), Christian Wolfarth (Schlagzeug) und Cédric Piromalli (Piano).
Die Musik von ‚Der Verboten‘ changiert an den Schnittstellen zwischen improvisierter Musik,
Zeitgenössischem Jazz und akustischer Experimentalmusik. Im Laufe der Zusammenarbeit
haben die vier Musiker eine äusserst differenzierte Klangsprache entwickelt. Obwohl das
Quartett konzeptuell und sehr strukturiert arbeitet, bleibt die Kunst der Improvisation für
das Ensemble zentral, so dass die Musik von ‚Der Verboten’ immer wieder neu und in
Echtzeit erlebbar wird. Der Fokus liegt in der Erforschung kollektiver Klangfarben und
einzigartiger Strukturen. Konkret werden dichte Texturen erzeugt, in welchen jedes einzelne
Instrument koexistiert und als Teil des Ganzen funktioniert. Die Bratsche oszilliert
kontrastreich zwischen langen mikrotonalen Tönen und fraktalen Motiven, während das
Saxofon wie ein Schatten im tiefen Register agil dröhnt. Der Flügel arbeitet u.a. durch
weitreichende Präparationen wie eine Geräuschmaschine, sowohl mit dunklen als auch
bedrohlich wirkenden Clustern. Schliesslich vollführt das Schlagzeug einen hoch präzisen
rhythmischen und pointilistischen Tanz auf wenigen Becken und Trommeln. Die Musik von
Der Verboten ist fluide und mäandert wie ein Bergbach. Die vier Musiker kreieren höchst
homogene Klanggebilde, welche sich ständig verändern, ohne sich dabei jemals aus den
Augen, bzw. den Ohren zu verlieren. Die Musik des Quartetts bietet eine anspruchsvolle
Reise, welche die klangliche Imagination der Zuhörer fordert und eine poetische Erfahrung in
der Kunst der Echtzeit- Improvisation mit sich bringt.
Der Verboten
Biografien
Antoine Chessex ist ein Schweizer Komponist, Klangkünstler und Saxofonist. Im Fokus seiner Arbeiten
steht die Auseinandersetzung mit physikalischen Aspekten von Klang und hörpsychologischen
Phänomenen im Raum. Seine Kompositionen sind oft durch die Erzeugung von Klangflächen
charakterisiert. Als Saxofonist fokussiert Chessex meistens die tiefen Register seines Horns, welches
durch Zirkularatmung bespielt wird.
Die Werke von Chessex haben über die Jahre die Grenzen zwischen Noise, Improvisation, notierte
Neue Musik und Klangkunst überschritten. Antoine Chessex ist weltweit als Künstler tätig und
veröffentlichte etwa 20 CDs & LPs auf verschiedenen internationalen Labels. 2018 erhielt Antoine
Chessex das Werkjahr der Stadt Zürich.
French-Japanese violist Frantz Loriot performs solo and is active in a number of international
ensembles, crossroads of different musical genres: from improvised music, experimental,
contemporary, new music to electronics. He has contributed to multidisciplinary projects related to
dance, image, theatre and poetry. Loriot performs regularly around the globe (Europe, USA, South
America, Japan & Middle East) and has been invited to be artist in residence at the Météo - Mulhouse
Music fesFval (2016 ediFon) and Moods in Zurich (December 2018). Loriot appears on over 40
records released on international labels. While living in NYC, he created and curated the musical
series Ze Couch in Brooklyn and co-curated the Avant-Post Series in Harlem. Both series were mainly
dedicated to avant-garde/new music. After having lived in Paris and New York City, Frantz Loriot
relocated in Zürich.
Christian Wolfarth ist ein Musiker, der Virtuosität, dramaturgisches Geschick und Technik zu gleichen
Teilen zusammenbringt. Er gewinnt seinen Trommeln und Becken neue Dimensionen ab und als Solist
ist er zudem ein gnadenloser Reduktionist; auf nur wenige Instrumente beschränkt, schafft er eine
unerhörte, erstaunliche und tiefgründige Musik. Geschult in Sachen Jazz, widmete sich der Zürcher
Musiker früh verschiedenen Formen der improvisierten und der komponierten Neuen Musik. Im
Gegensatz zu vielen Schlagzeugern hat er sein Instrumentarium nie mit elektronischen Geräten
erweitert, doch folgt er seit Jahren einer Ästhetik, die in gewissem Sinn durchaus als "elektronisch"
bezeichnet werden kann. 2009 gründete er sein auf Perkussion spezialisiertes Label ‚hiddenbell
records‘. Seine Musik ist auf rund 50 Tonträgern dokumentiert.
After studying classical piano and musicology, Cédric Piromalli first group experience was the Triade
trio (with Sébastien Boisseau and Nicolas Larmignat). He will then explore the solo situation, working
on Thelonious Monk's repertoire. During his stay in the jazz class of the CSNM of Paris, he meets
Daniel Humair, whom he will have the chance to follow in various musical adventures.
It is through the Hammond organ that he asserts his taste for swing and creates around this
instrument, the trio The West Lines and the sextet The West Lines + 3. He regularly collaborates with
the Nantes based Compagnie Frasques. In this context, he participates in the project Personal Jesus
(music by Guillaume Hazebrouck on a text by Tanguy Viel) and creates the Quiet trio with Olivier
Thémines and Antoine Polin. He regularly accompanies the creations of Erwan Jan for the Children's
Choir of PeFt Faucheux (Le Bazar à Voix). He likes free improvisation, and collaborates with Paul
Lovens, Frantz Loriot, Will Guthrie, Mikko Innanen (a.o.). His interest in electric music, the world of
rock and song, is concretized through his collaborations with the guitarist Pascal Maupeu (Mop
Meuchiine, Shampoo Meuchiine, Eric Lareine).
More recently, he embarked on the study of early music and harpsichord and obtains in June 2017 a
harpsichord and basso continuo DEM in the class of Sébastien Wonner at CRR Tours. Cédric Piromalli
was "associated artist" of le Petit Faucheux (Tours) for the year 2013. Pedagogy is an important part
of his musical activity; he teaches at the Jazz school in Tours and at CRR Angers.