Trotz der klassisch avantgardistischen Klangsprache geht es Hefti um Expressivität, um einen den Hörer unmittelbar ansprechenden Ausdruck. Er liebt kräftige Kontraste und verschmäht bei Gelegenheit auch die intensive Kantilene nicht. Seine Musik ist der steigernden Verdichtung fähig und kann furiosen Drive entwickeln. (Süddeutsche Zeitung)
David Philip Hefti gehört als Komponist und Dirigent zu den herausragenden Schweizer Musikerpersönlichkeiten. Sein bislang über 100 Kompositionen zählender Werkkatalog umfasst Orchester-, Vokal- und Kammermusik. 2013 erhielt Hefti den Komponistenpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, 2015 den Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals und 2023 den Composer Award der International Classic Music Awards ICMA. Außerdem gewann er die Kompositionswettbewerbe Pablo Casals in Prades, George Enescu in Bukarest und den Gustav-Mahler Wettbewerb in Wien. Seine Orchesterwerke wurden u.a. von den Dirigenten Peter Eötvös, Roberto González-Monjas, Giancarlo Guerrero, Cornelius Meister, Kent Nagano, Jonathan Nott, Andris Poga, Michael Sanderling, Mario Venzago, Ralf Weikert, Kazuki Yamada und David Zinman aufgeführt.
In der Spielzeit 2024/25 erklingen erstmals in Berlin Heftis 6. Streichquartett mit dem Streichquartett der Staatskapelle Berlin im Pierre Boulez Saal und sein 7. Streichquartett mit dem Amaryllis Quartett im Konzerthaus. Zu den Uraufführungen der Saison zählen u.a. ein Orchesterwerk für die Zuger Sinfonietta und Daniel Huppert, ein Chorwerk a cappella für die Zurich Chamber Singers und Christian Erny, ein Solostück für Flöte für Philipp Jundt sowie neue Kadenzen für Beethovens Violinkonzert. Als Mentor unterstützt er junge Komponisten in einer Kooperation der Zürcher Hochschule der Künste mit dem Festival Murten Classics. Außerdem dirigiert er in Boston Werke zeitgenössischer europäischer und amerikanischer Komponisten in einem Konzert mit dem Ensemble Ecce und Mitgliedern der Berliner Philharmoniker.
In der Spielzeit 2023/24 war David Philip Hefti Artist in Residence beim Zermatt Music Festival. Im Fokus stand die Uraufführung des Oktetts Des Zaubers Spuren zum 40-jährigen Bestehen des Berliner Scharoun Ensembles. Daneben leitete Hefti das Zermatt Festival Orchester und betreute als Dozent die Zermatt Music Academy. Im Jubiläumskonzert des Scharoun Ensembles feierte das Oktett seine umjubelte deutsche Erstaufführung in der Berliner Philharmonie. Der Berliner Tagesspiegel urteilte: Die Königskrone gebührt David Philip Hefti. Im Februar 2024 folgte die Uraufführung von Feu d’artifice – für Violine solo als Pflichtstück beim zweiten internationalen Violinwettbewerb der Guadagnini-Stiftung in Stuttgart, und im Mai 2024 stand die Uraufführung seines 8. Streichquartetts Gesänge der Sehnsucht durch das Stradivari Quartett in Prag an.
Zum 150-jährigen Jubiläum der Tonhalle-Gesellschaft Zürich komponierte Hefti das Musiktheaterstück Die Schneekönigin nach dem Märchen von Hans Christian Andersen. Bei der halbszenischen Uraufführung 2018 stand der Komponist selbst am Pult des Tonhalle-Orchesters Zürich. Die CD-Aufnahme wurde 2020 mit dem Supersonic Award ausgezeichnet. Die Kälte der Schneekönigin tönt vielgestaltig. Da sind Weingläser, mit Wasser gefüllt: Ihr Klang erscheint so klar und transparent wie gefrorene Kristalle. Frostig und kühl wirken auch die seriellen Techniken, die stets das Erscheinen der Eisigen begleiten – akademische Rechenspiele, die zu leblosen Formeln erstarren. Im scharfen Gegensatz dazu vereinen sich Mikrointervalle und Obertöne zu schillernden Naturharmonien, die eine ungekünstelte, echte Wärme heraufbeschwören. (Neue Zürcher Zeitung)
Im Mai 2017 wurde David Philip Heftis erste Oper Annas Maske unter der Leitung von Otto Tausk am Theater St. Gallen uraufgeführt. Heftis Tonsprache, die sich durch Transparenz, kammermusikalische Intensität und dichte Dramaturgie auszeichnet, manifestiert sich auch in seiner ersten Opernarbeit. Leuchtende Ekstase – und das ist die Pointe dabei – bedeutet dennoch keinen Verrat an Heftis ästhetischer Haltung, die sonst fragile, aus pointilistischen Klangtropfen gerinnende Akkordgebilde bevorzugt. (Neue Zürcher Zeitung)
Zu seinen künstlerischen Partnern zählen u.a. Benjamin Appl, Juliane Banse, Mojca Erdmann, Viviane Hagner, Patricia Kopatchinskaja, Christian Poltéra, Lawrence Power, Hartmut Rohde, Baiba Skride, Jan Vogler und Antje Weithaas. Als Dirigent und Komponist arbeitet Hefti mit hochrangigen Klangkörpern zusammen wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Bayerischen Staatsorchester, dem Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, dem Radio-Symphonieorchester Wien, dem Orchestre symphonique de Montréal, der Tokyo Sinfonietta, den Berliner Barock Solisten, dem Scharoun Ensemble Berlin, dem Ensemble Modern, dem Amaryllis Quartett und dem Leipziger Streichquartett zusammen. Einladungen führten Hefti zu bedeutenden Musikfestivals wie Wien Modern, Beijing Modern, Ultraschall Berlin, Lucerne Festival, Gstaad Menuhin Festival, Schleswig-Holstein Musikfestival, Heidelberger Frühling, Festival Pablo Casals in Prades, Dvorak-Festival in Prag und zum Suntory-Festival in Tokio.
Jüngste Veröffentlichungen in David Philip Heftis umfangreicher Diskographie umfassen neben der Oper Die Schneekönigin (NEOS) das Album Light and Shade (NEOS), das seine langjährige und enge Zusammenarbeit mit dem Amaryllis Quartett widerspiegelt. Mit der CD Shades of Love: Klänge des K-Dramas gab Hefti sein Debüt als Dirigent bei der Deutschen Grammophon. Das Album entstand unter seiner Leitung gemeinsam mit Künstlern wie James Galway, Daniel Hope, Philipp Jundt, Albrecht Mayer und Richard O’Neill sowie dem Zürcher Kammerorchester und errang Platz eins der koreanischen Klassik-Charts.
David Philip Hefti wurde 1975 in der Schweiz geboren. Er studierte an den Musikhochschulen in Zürich und Karlsruhe Komposition, Dirigieren, Klarinette und Kammermusik u.a. bei Cristóbal Halffter, Rudolf Kelterborn, Wolfgang Meyer, Wolfgang Rihm und Elmar Schmid.
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