Mauricio Kagels Schaffen ist voll überraschender, unvermittelt radikaler Wendungen und stellt einiges auf den Kopf in der neueren Musikgeschichte. Der Bezug auf die Musik der Vergangenheit, auf verschiedenste musikalische Genres, auf die verschiedensten Arten von „Trivialmusik“ sowie auf Fernsehen, Radio, Pop und Jazz bilden ein wichtiges Element seines Schaffens.
In unserer langjährigen Beschäftigung mit Kagels Musik haben wir die Erfahrung gemacht, dass sie selbst grösste Neue Musik-Skeptiker nicht unberührt lässt.
Die Doppelbödigkeit, der Humor, das Talent zur Verfremdung und das breitgefächerte stilistische Interesse, welches Kagels Werk innewohnt, was auch die Arbeiten von Alexandre Kordzaia und Cathy van Eck auszeichnet, finden in unserem Programm zu einem Dialog.
Ausserdem erklingt das selten gespielte Streichtrio von Bernd A. Zimmermann, dessen pluralistische Klangkompositionen geprägt sind durch die Kombination und Überlagerung von Schichten musikalischen
Materials aus unterschiedlichen Zeiten und unterschiedlicher Herkunft (Musik des Mittelalters über Barock und Klassik bis zu Jazz und Popsongs).
mondrianensemble.ch
Programm: Mauricio Kagel (1931-2008): CON VOCE für drei stumme Spieler (1964);
Bernd A. Zimmermann (1918-1970): Streichtrio (1944);
Mauricio Kagel: Unguis Incarnatus est für Violoncello und Klavier (1972); Cathy van Eck (1979): Favourite Pieces in Cardboard Boxes for three or many moremusicians (2021)
Alexandre Kordzaia (1994): 10 Pieces to destroy any Party für Klavierquartett (2021-22);
Mauricio Kagel: Trio in einem Satz für Violine, Violoncello und Klavier (2001)