Seit der Gründung des Schweizer Duos eventuell. suchen Manuela Villiger & Vera Wahl nach alternativen Formen und Wegen, zeitgenössische Musik authentisch aufzuführen und ihr einen adäquaten Raum zu (er)schaffen. Insbesondere die visuelle Wahrnehmung, die szenische Arbeit und der Einbezug transdisziplinärer Medien sind für die beiden Saxophonistinnen wichtige Anhaltspunkte und verlangen viel Aufmerksamkeit. Vermehrt beschäftigt sich das Duo mit performativen und ‘nicht-instrumentalen’ Werken sowie mit elektroakustischer Musik mit Einbezug von multimedialen und digitalen Parametern.
Im Frühling 2019 lancierte das Duo unter dem Titel „eventuell. connected“ ein neues Konzertformat, in welchem es alljährlich mit jeweils zwei internationalen Komponisten kollaboriert (Loïc Destremau (DK), Julian Siffert (A), Yiran Zhao (CHN), Lara Stanic (SRB), Mathieu Corajod (CH)). Idee des Projektes ist es, zwei Komponisten/-innen je einen Werkauftrag von circa einer halben Stunde Dauer zu vergeben. Dabei sucht das Duo eine möglichst grosse stilistische Diversität und ist sowohl an akustischen Werken wie auch an Kompositionen mit Live-Elektronik, Performance, Multimedia, Konzeptstücken etc. interessiert. Durch die lange Dauer der Stücke streben die Musikerinnen eine konzentrierte und intensive Zusammenarbeit mit den Komponist(inn)en an, aus welcher sie sich authentische, individuelle und persönliche Werke erhoffen.
Für das aktuelle Projekt «eventuell. connected22» konnten die beiden Kompositionsaufträge an den salvadorianisch-schweizerischen Komponisten Arturo Corrales sowie an den serbischen Komponisten Svetozar Nešić vergeben werden. Trotz des experimentellen Charakters von Corrales’ Musik, ist sie stark von der Volks- und Populärmusik beeinflusst und beschäftigt sich oft mit der Form und der Wahrnehmung von Zeit und Raum in einer Art "lebensfähiger und menschlicher" Musik. Nešić begibt sich in seinen Kompositionen auf die Suche nach klanglichen Raffinessen und spielt mit subtilen Klangwelten.