Bye-Bye Beethoven
Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO)
Patricia Kopatchinskaja, Violine, Konzept und Musikalische Leitung
Lani Tran-Duc, Visuelle Gestaltung
Markus Güdel, Lichtdesign
Jonas Link, Video
«Bye-Bye Beethoven»
Ein inszeniertes Konzert
Bruchstücke aus Werken von Charles Ives, Joseph Haydn, John Cage, Johann Sebastian Bach, György Kurtág, Jorge Sánchez-Chiong und Pauline Oliveros
Ludwig van Beethoven (1770–1827)
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61
«Wie bekommt man die alten Stücke wieder so frisch, dass man heute noch das Gefühl hat, was für ein Rebell und Innovator Beethoven war?», fragt Patricia Kopatchinskaja. Und hat rund um Beethovens berühmtes, ja allzu berühmtes Violinkonzert eine verrückte Konzert-Collage erdacht, die den Klassiker mit Bruchstücken von Bach bis Kurtág konfrontiert. «Vielleicht ist dieser Titel Bye-Bye Beethoven provokant», erklärt die Geigerin. «Wir wollen uns natürlich nicht von ihm verabschieden. Aber ich möchte mich von einem Betrieb verabschieden, der bei Beethoven, Bruckner, Brahms steckenbleibt und die Relevanz verliert. Mir kommt es vor, als wenn wir in einem riesigen Auto fahren würden, und alle schauen nach hinten und sagen: ‹Ach, wie schön es war›, und niemand schaut nach vorne.» Weshalb Patricia Kopatchinskaja und das Lucerne Festival Contemporary Orchestra das Gewohnte in vielerlei Hinsicht auf den Kopf stellen. So geht das Finale aus Haydns Abschiedssinfonie, bei dem das Orchester eigentlich nach und nach die Bühne verlässt, hier einmal umgekehrt vonstatten: Die Musiker*innen kommen herein, und die Musik läuft sozusagen rückwärts dazu …
Mit freundlicher Unterstützung von Carla Schwöbel-Braun