Baldur Brönnimann, Dirigent
GEORG FRIEDRICH HAAS (*1953)
JOSHUA TREE (2020) CH-ERSTAUFFÜHRUNG
AUFTRAGSWERK FÜR BASEL SINFONIETTA
GÉRARD GRISEY (1946 - 1998)
MODULATIONS (1976)
ELLIOT CARTER (1908 - 2012)
VARIATIONS FOR ORCHESTRA (1953)
Das 2. Abo-Konzert der Basel Sinfonietta im Goetheanum in Dornach steht musikalisch im Zeichen der Veränderung.
Inspiriert von der langsamen und fortschreitenden Mutation der Sternennacht entstand das neue, für die Basel Sinfonietta geschriebene Orchesterwerk «Joshua Tree» von Georg Friedrich Haas während eines Aufenthalts im gleichnamigen National Park in Südkalifornien, wohin sich der Komponist zurückzog, um das Sternengewölbe zu betrachten und unter freiem Himmel zu komponieren.
Auch in den «Modulations» von Gérard Grisey, dem 1998 verstorbenen Pionier der spektralen Musik, findet das beständige Werden und Vergehen in einem rhythmisch komplexen Dialog von zwei Orchestergruppen, deren Tonhöhen durch Ringmodulation aufeinander bezogen sind, musikalischen Ausdruck.
Prozesshaft ist schliesslich in Elliott Carters Variationen für Orchester die Form, in der sich prinzipiell verschiedene formale Prozesse überlagern und durchkreuzen können. Nicht nur ein Hauptthema wird variiert, sondern auch zwei Ritornelle, von denen das zunächst langsame im Lauf des Werkes immer schneller und das anfangs schnelle immer langsamer gespielt wird.
Eine Konstante verbindet das von unmerklichen, aber stetigen Bewegungen geprägte Programm des Abends. Festhalten lässt sich nur: es verändert sich.