Baldur Brönnimann, Dirigent
Andrew Joon Choi, Assistant Conductor
THOMAS NIDECKER (*1953)
FANFARE FOR CHARLES IVES (2020) URAUFFÜHRUNG
CHARLES IVES (1874 - 1954)
CENTRAL PARK IN THE DARK (1906)
SARAH NEMTSOV (*1980)
"CENTRAL PARK/MANHATTAN" ODER "LANDZUNGE/NEW JERSEY" (2011) CH-ERSTAUFFÜHRUNG
CHARLES IVES (1874 - 1954)
THREE PLACES IN NEW ENGLAND (1903-14/1929)
TOSHIO HOSOKAWA (*1955)
A SONG FROM FAR AWAY - IN NOMINE (2001)
JOHN CAGE (1942 - 1992)
ATLAS ECLIPTICALIS (1961-62)
In unseren Corona-Zeiten haben Fragen der räumlichen Distanzierung eine ganz neue gesellschaftliche Dimension angenommen. Für die Basel Sinfonietta ein Anlass zur Eröffnung ihres 40-Jahr-Jubiläums genauer zu erkunden, welche Rolle der Raum als musikalische Komponente spielt.
Es war bezeichnenderweise ein Aussenseiter, ein unerschrockener Experimentator, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer neuartigen Einbeziehung des Raumes als musikalische Dimension ansetzte: der US-amerikanische Komponist Charles Ives (1874–1954).
Mit seiner charakteristischen Collagen-Technik integrierte Ives nicht nur mit Freude zeitgenössische Unterhaltungsmusik wie Schlager, Gospelsongs und Märsche in seine Werke, sondern schuf dabei voneinander völlig unabhängige Instrumentalebenen, die eine imaginäre Räumlichkeit suggerieren.
Im Konzert erklingen Orchesterkompositionen von Charles Ives, die im wörtlichen Sinn «aus der Distanz» durch kammermusikalische Werke von Thomas Nidecker, Sarah Nemtsov, Toshio Hosokawa und John Cage kommentiert werden.
Dazu werden die Musikerinnen und Musiker an verschiedenen Orten im Musiksaal des neuen Stadtcasinos positioniert sein. Die einzelnen Werke des Konzertabends wechseln dabei nahtlos ineinander über; das Orchester auf der Bühne, die verschiedenen Kammermusikformationen im Saal.
Eröffnet wird das Konzert durch eine frisch zu Papier gebrachte Fanfare zu Ehren von Charles Ives. Danach spazieren wir im Dunkeln durch den Central Park in New York, erkunden die Landzunge Manhattan und setzen nach New Jersey über. Zwischen dem anschliessenden Besuch von drei geschichtsträchtigen Orten in Neuengland, ertönt ein Lied aus der Ferne und zum Schluss wird der Saal in einem klingenden Sternenmeer erstrahlen.
Wir achten dabei stets auf die heutzutage gebotene Distanz. Das Publikum sitzt durchwegs auf Einzelplätzen, die mit dem nötigen Schutzabstand dazwischen im ganzen Saal verteilt sind.
Das Tragen einer kostenlos zur Verfügung gestellten Schutzmaske wird nicht nur empfohlen, sondern gehört zum Konzept des Abends. Denn schliesslich heisst es ja: «Distanz, Herr Ives!»
Konzerteinführung um 18.15 Uhr