Seit der Gründung des Schweizer Duos eventuell. suchen Manuela Villiger & Vera Wahl nach alternativen Formen und Wegen, zeitgenössische Musik authentisch aufzuführen und ihr einen adäquaten Raum zu (er)schaffen. Insbesondere die visuelle Wahrnehmung, die szenische Arbeit und der Einbezug transdisziplinärer Medien sind für die beiden Saxophonistinnen wichtige Anhaltspunkte und verlangen viel Aufmerksamkeit. Vermehrt beschäftigt sich das Duo mit performativen und ‘nicht-instrumentalen’ Werken sowie mit elektroakustischer Musik mit Einbezug von multimedialen und digitalen Parametern.
Im Frühling 2019 lancierte das Duo unter dem Titel „eventuell. connected“ ein neues Konzertformat, in welchem es alljährlich mit jeweils zwei internationalen Komponisten kollaboriert (2019: Loïc Destremau (DK)/ Julian Siffert (A); 2020: Loïc Destremau (DK)/ Yiran Zhao (CHN)) Idee des Projektes ist es, zwei Komponisten/-innen je einen Werkauftrag von circa einer halben Stunde Dauer zu vergeben. Dabei sucht das Duo eine möglichst grosse stilistische Diversität und ist sowohl an akustischen Werken wie auch an Kompositionen mit Live-Elektronik, Performance, Multimedia, Konzeptstücken etc. interessiert. Durch die lange Dauer der Stücke streben die Musikerinnen eine konzentrierte und intensive Zusammenarbeit mit den Komponist(inn)en an, aus welcher sie sich authentische, individuelle und persönliche Werke erhoffen.
Für das aktuelle Projekt «eventuell. connected21» konnten die beiden Kompositionsaufträge an den französisch-schweizerischen Komponisten Mathieu Corajod sowie an die serbische Komponistin Lara Stanic vergeben werden. Corajod’s Arbeiten bewegen sich zwischen konzertanten, musiktheatralischen und interdisziplinären Formaten mit einem Schwerpunkt auf elektroakustischer Musik. Stanic interessiert sich für die Verbindung von elektronischen und digitalen Medien mit dem Körper des Musikers und versucht insbesondere der Elektronik eine poetische und verspielte Wirkung abzugewinnen.