Seit der Gründung des Schweizer Duos eventuell. suchen Manuela Villiger & Vera Wahl nach innovativen Ansätzen, um zeitgenössische Musik authentisch aufzuführen und ihr einen adäquaten Raum zu (er)schaffen. Insbesondere die visuelle Wahrnehmung, die szenische Arbeit und der Einbezug transdisziplinärer Medien sind für die beiden Saxophonistinnen wichtige Anhaltspunkte und verlangen viel Aufmerksamkeit. Vermehrt beschäftigt sich das Duo mit performativen, installativen und ‘nicht-instrumentalen’ Werken sowie mit elektroakustischer Musik mit Einbezug von multimedialen und digitalen Parametern.
Im Frühling 2019 lancierte das Duo unter dem Titel „eventuell. connected“ ein neues Konzertformat, in welchem es alljährlich mit jeweils zwei internationalen Komponisten kollaboriert. Für das aktuelle Projekt «eventuell. connected25» konnten die beiden Kompositionsaufträge an den Medienkünstler und Komponisten Lukas Huber sowie an die armenische Komponistin und Pianistin Aregnaz Martirosyan vergeben werden. Lukas Huber ist ein zeitgenössischer Komponist aus der Schweiz, der für seine experimentelle und interdisziplinäre Herangehensweise an Musik bekannt ist. In seinen Werken verbindet er oft akustische und elektronische Elemente und setzt gezielt auf unkonventionelle Klangerzeugung, um neue Klangwelten zu erschaffen. Huber interessiert sich besonders für die Verbindung von Musik mit anderen künstlerischen Ausdrucksformen, darunter Performance, Theater, und visuelle Medien, was seiner Musik eine stark szenische und oft theatralische Dimension verleiht. Ein charakteristisches Merkmal von Hubers Kompositionen ist seine Neugier auf Strukturen und Klänge, die sich außerhalb traditioneller musikalischer Formen bewegen. Oft integriert er Alltagsgeräusche oder experimentiert mit der räumlichen Anordnung von Klängen, um das Publikum intensiv in die Klangwelt einzubeziehen. Seine Werke weisen häufig einen konzeptionellen Ansatz auf, der über die reine Musik hinausgeht und verschiedene Sinne und Wahrnehmungsebenen anspricht.
Aregnaz Martirosyan verbindet in ihrer Musik oft traditionelle Elemente und moderne Kompositionsansätze miteinander. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine außergewöhnliche Klangsensibilität und eine tiefe emotionale Ausdruckskraft aus. Martirosyan schöpft häufig aus der armenischen Musiktradition und verknüpft diese Einflüsse mit zeitgenössischen Techniken, was ihren Werken eine unverwechselbare kulturelle Tiefe verleiht. Ein wiederkehrendes Merkmal ihrer Kompositionen ist der gezielte Einsatz von Klangfarben und Stimmungen. Martirosyan nutzt fein abgestimmte Klangverläufe und dynamische Spannungsbögen, um den Zuhörer in eine spezifische emotionale Atmosphäre zu führen. Oft arbeitet sie mit ungewöhnlichen Instrumentenkombinationen oder erweitert die Klangmöglichkeiten durch elektroakustische Elemente, die eine immersive und facettenreiche Klanglandschaft schaffen.