György Ligeti (1923-2006)
Konzert für Klavier und Orchester (1985-88)
Hannah Kendall (*1984)
The Spark Catchers für Orchester (2017) - Schweizer Erstaufführung
Lukas Ligeti (*1965)
Suite for Burkina Electric and Orchestra (2016) - Schweizer Erstaufführung
Chloé Dufresne, Dirigentin
Joonas Ahonen, Klavier
Burkina Electric: Vicky Lamour, Tanz; Zoko Zoko, Tanz; Maï Lingani, Gesang; Wende K. Blass, Gitarre; Lukas Ligeti, Schlagzeug, Elektronik
Die Musik von György Ligeti ist von einer beispiellosen Offenheit geprägt, mit der dieser grosse österreichisch-ungarische Klangmagier auf seiner Suche nach dem Neuen verschiedensten Kulturen und Genres begegnete. Sein Sohn Lukas Ligeti hat diese Neugier geerbt und bewegt sich als Grenzgänger zwischen verschiedenen musikalischen Traditionen – sowohl als Komponist wie auch als Perkussionist seiner in Ouagadougou beheimateten Band Burkina Electric.
György Ligetis Klavierkonzert gilt als sein ästhetisches Credo: frei von stilistischen Zwängen, eine Tour de Force voller pianistischer Entdeckungen. Ganztonleitern und Pentatonik, mehrere Tonarten gleichzeitig, komplexe Rhythmen sowie harmonisch überwältigende Klangreisen – deren Ausgangspunkt auch in der Bewunderung des Komponisten für afrikanische Polyphonie zu finden ist.
Die familiären Wurzeln der Komponistin Hannah Kendall liegen in Guyana. In ihrer Heimat Grossbritannien hat sie sich längst einen Namen gemacht. Etwa mit ihrem Orchesterstück «The Spark Catchers», von einem Gedicht über Arbeiterinnen in einer Londoner Streichholzfabrik inspiriert, das 2017 an den BBC Proms in der Royal Albert Hall uraufgeführt wurde.
Lukas Ligetis für seine eigene Band Burkina Electric und Orchester geschriebene Suite lotet die Spannung zwischen den verschiedenen Ansätzen dieser Ensembles aus verschiedenen Welten aus, dem klassischen Sinfonieorchester einerseits und der afrikanischen Popband andererseits. Es ist eine Art Concerto grosso, das beide beteiligten Gruppen künstlerisch vereint. Ein musikalisch-konzeptuelles Abenteuer.
In Kooperation mit der Paul Sacher Stiftung im Rahmen der Ausstellung «Ligeti-Labyrinth» und mit dem Festival Culturescapes