Biographie
URSULA BAGDASARJANZ - VIOLINISTIN
Ursula Bagdasarjanz wurde als Tochter einer ausgezeichneten Geigerin in Winterthur ( Schweiz) geboren. Ihre Musikalität wurde ihr praktisch schon in die Wiege gelegt, oder, wie sie selbst glaubt, bereits vorgeburtlich als Geschenk auf ihren Lebensweg mitgegeben. Ihr Vater, Samuel Bagdasarjanz, der armenisch-schweizerische Wurzeln besass, wurde in Rumänien geboren, von wo aus seine Familie in die Schweiz emigrierte. Durch ihre Mutter, Margrit Weiss, welche in der Schweiz geboren wurde, und die ihrerseits aus einer österreichisch-schweizerischen Verbindung stammte, lernte sich Ursula frühzeitig auf ihrem Instrument auszudrücken. Schon mit fünf Jahren erhielt sie bei ihrer Mutter, Margrit Bagdasarjanz-Weiss, den ersten Violinunterricht. Im Jahre 1944 gab sie im Alter von 10 Jahren ihr erstes Konzert (Beethovens Romanze in F-Dur). Ihre Lehrer waren Aida Stucki in Winterthur (1944 – 1953), Marcel Reynal am Conservatoire National Supérieur de Musique, Paris, Frankreich (1953 – 1956), wo sie 1956 den «PREMIER PRIX de Violon» erhielt, und Sándor Végh in Basel, Schweiz (1957 und 1958). Sie besuchte Meisterklassen bei Joseph Calvet in Paris und Max Rostal in Bern. Zu der Zeit, als Ursula Bagdasarjanz Unterricht bei ihrer Violinlehrerin Aida Stucki nahm, war diese ihrerseits Schülerin von Carl Flesch, einem der berühmtesten Violinpädagogen überhaupt. Ein Glücksfall: Ursula Bagdasarjanz konnte sich dadurch bereits als Kind mit dem einzigartigen und für Violinisten grundlegenden Werk, dem Skalensystem von Carl Flesch, vertraut machen.
Eine weitere Schülerin von Aida Stucki, die Violinistin Anne-Sophie Mutter, verfasste im Jahre 2000 das Vorwort zu der von Eric Rosenblith in Englisch publizierten neuen Ausgabe des Buches von Carl Flesch über: «Die Kunst des Violinspiels – The Art of Violin Playing».
Ein weiterer Geiger und Pädagoge, welcher sich intensiv mit den Werken von Carl Flesch auseinandersetzte, war Max Rostal. Er publizierte 1987 eine revidierte und erweiterte Neuausgabe des Skalensystems und gab in seinen Meisterkursen seine umfassenden Kenntnisse der Standardwerke von Carl Flesch an seine Studenten weiter.
Die Laufbahn von Ursula Bagdasarjanz als Solistin, aber auch in der Kammermusik war von einer intensiven Konzerttätigkeit geprägt. Sie setzte sich dabei auch für den Schweizer Komponisten Othmar Schoeck ein, dessen Violinwerke sie integral aufführte (u.a. Gesamtaufnahme der Violinsonaten mit Gisela Schoeck am Klavier, der Tochter des Komponisten).