Christoph Schnell studierte Musikwissenschaft, Kunstwissenschaft und Musikethnologie an der Universität Zürich und wurde 1984 als Musikwissenschaftler mit dem interdisziplinären Spezialgebiet «Computer und Musik» promoviert (Dr. phil. I). Dr. Schnells wissenschaftliche Laufbahn führte ihn u. a. ans Massachusetts Institute of Technology. Er war Dozent an in- und ausländischen Universitäten, so z. B. Hochschule Rapperswil (HSR), Universität Basel, Universität Freiburg i.Br., Università degli Studi di Milano. Von 1997 bis 2005 Dozent für Instrumentenkunde, Akustik sowie Audio Design an der Musikakademie St. Gallen. Von 2004 bis 2014 Dozent für öffentliche Vorlesungen in "Informatik und Musikwissenschaft" an der Universität St. Gallen (HSG). Er ist Inhaber der Einzelfirma «umea – united media artists Dr. Schnell»[1], die ein eigenes Tonstudio besitzt.
Seine künstlerische Ausbildung absolvierte er bei Peter Mezger (Violine, St. Gallen), Giovanni Bria (Klavier, Zürich); Kompositions-Besprechungen, Kurse, Vorlesungen, Seminare, u. a. bei B. Billeter, P. Huber, H.-U. Lehmann und Y. Xenakis. Christoph Schnell schrieb sein erstes Stück im Alter von 10 Jahren. Es folgten Musikstücke für Violine solo und zwei Violinen sowie für kleines Streichorchester. Später schrieb Schnell auch Werke für grosse und ungewöhnliche Besetzungen, wie z. B. das Werk «Surround us» für grosses Sinfonieorchester und 5.1-Surround-Anlage (op. 157, uraufgeführt März 2010). Unter den mittlerweile rund 300 Kompositionen finden sich sowohl Kammermusik-Stücke, (bisher) zehn Streichquartette und Werke mit grosser sinfonischer Besetzung als auch – seit den frühen 1980er-Jahren – Werke für Computer und elektronische Musikinstrumente, z. B. sein Violinkonzert Nr. 1 (op. 152 von 2003) für Violine solo, Synthesizer, Surround-Anlage und Didgeridoo. Zur Rezeption der Uraufführung seines Violinkonzertes Nr. 2 ("Italienische Fassung", op. 183a) am "55º Festival Pianistico Internazionale di Bresca e Bergamo" 2018 schrieb Alessandro Panetto (Präsident APM Konzertagentur) in einer E-Mail an Christoph Schnell: "People usually are very "cold" expecting contemporary music program, but in your case it was a great success and a great like from everybody!".
Zu Schnells wichtigsten Werken gehören seine (bisher) acht Violinkonzerte sowie das 2017 komponierte und ein Jahr später mit dem Sonoro Choir London uraufgeführte «Requiem X» (zu lesen als "Requiem zehn"), das unter seiner Regie (2018/2019) verfilmt wurde. Christoph Schnell ist damit wohl einer der ersten, wenn nicht der erste Komponist, der seine Requiem-Komposition auch selber verfilmt hat.[2]
Christoph Schnell hat (bisher) insgesamt 22 Filmproduktionen gemacht: vom Werbeclip und Kurzfilm bis zum abendfüllenden Film resp. Theaterfilm. Unter anderem: "Neubau Messe Basel" (Dokumentarfilm 2013), "Notfall 51 – der Film" (Theaterfilm 2012), "Requiem X – der Film: eine kontemplative Reise zwischen Leben und Tod" (2019), "The Mysterious Forest – der geheimnisvolle Wald" (Kurzfilm 2023).
2008 definierte Christoph Schnell eine neue Musikgattung: die «MusicalOper». Sie ist eine Verbindung von Oper, Musical und Schauspiel mit musikalischen Elementen aus der Musikgeschichte bis hin zu Filmmusik und Atonalität. Schnell komponierte selbst drei Beispiele dazu: die 2012 uraufgeführte tragikomische MusicalOper «Notfall 51» und die 2014 uraufgeführte Science-Fiction MusicalOper «Baby Bill» sowie die Krimi-MusicalOper «Black Widow – Leise kommt der Tod» (2015). Auch, wenn die MusicalOper als Musikgattung noch keine grössere Verbreitung gefunden hat, so hat Schnell mit der Erfindung der "MusicalOper" eine musikhistorische Landmarke gesetzt. Die renommierte deutschsprachige Fachzeitschrift «Musicals» schrieb dazu: «Wie schon sein Vorgänger [Notfall 51] machte Baby Bill deutlich, dass durchaus neue Formen des Musiktheaters möglich sind …»