Das Ensemble Proton Bern eröffnet seine Saison mit dem Programm "Resilienz". In allen vier Werken war ein Konflikt Anlass, neue musikalische Wege zu finden.

Der iranische Komponist Karen Keyhani hat verschiedene Aspekte der Musik der Safavid-Zeit (1501–1736) wiederentdeckt: einer Zeit, in der persische Musik über einen langen Zeitraum hinweg jenseits von politischen Grenzen existierte. Fasziniert von der Polymodalität und Mikrotonalität der klassischen persischen Musik, verbindet Keyhani diese alte und die neue Musikwelt.

Die türkische, in Berlin lebende, Komponistin Zeynep Toraman nimmt sich die rebellische Freiheit, in der Szene der Neuen Musik eher als trivial geltende Zustände wie «Gefühl» oder «Sentimentalität» in ihre Musiksprache zu integrieren.

Jannik Giger (CH) setzt aus Fragmenten von Original-Aufnahmen eine Satire über Meisterkurse zusammen. Ein Umfeld, in dem autoritäre Vermittlung von richtig und falsch oft die musikalische Freiheit junger Musiker*innen unterdrückt.

Als Ausgangsmaterial für «Coming Together» wählte der amerikanische Komponist Frederic Rzewski den Text eines Häftlings, der zum Anführer einer Gefängnisrevolte wurde. Seine Gedanken zwischen Anpassung und Aufbäumen werden im Werk wie ein Mantra wiederholt – und versetzen zusammen mit dem unausweichlichen Drive des Ensembles das Publikum in einen tranceartigen Zustand, der die Gewalt des gemeinsamen Kampfs physisch erlebbar macht.

Kein Vorverkauf, nur Abendkasse!

Werke:

Jannik Giger (*1985)
Masterclass (2023)
Uraufführung der neuen Fassung für Ensemble Proton Bern von Richard Haynes

Karen Keyhani (*1979)
Dârvag (2023)
Uraufführung

Frederic Rzewski (1938–2021)
Coming Together (1971)

Zeynep Toraman (*1992)
The Same Moonlight (2023)
Uraufführung

Besetzung:

Susanne Blumenthal - Dirigentin
Yasamin Shahhosseini - Oud
Jalalu-Kalvert Nelson - Performance
Bettina Berger - Flöte
Martin Bliggenstorfer - Oboe
Richard Haynes - Klarinette
Elise Jacoberger - Fagott
Miriam Paschetta - Harfe
Coco Samuel Fried - Klavier
Maximilian Haft - Violine
Jan-Filip Ťupa - Violoncello

Farelhaus, Biel
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