Juan José Faccio, Saxophon
Magdalena Irmann, Akkordeon
Alice Hohberger, Klavier
Corentin Marillier, Schlagzeug
Anna Minten, Cello
Pia Matthes, Objektdesignerin
Programm:
Pia Matthes und Corentin Marillier - all'arme (2022) UA
für 5 Musiker*innen und Installation
Antoine Chessex - Furia (2012)
für Saxophon, Klavier und Schlagzeug
Raphaël Languillat - flagellatio ii (torso) (2015/21)
für Performer und verstärktes Klavier + live video ad lib.
Kasper T. Toeplitz - Vague de pas (1995, revidiert für SoundTrieb 2022)
für Tamtam und Ensemble
Martín Matalón - Loop & épilogue (2014)
für Cello, Akkordeon und Klavier
Wo setzt sich die Linie zwischen Ton und Geräusch? Welche Rolle spielen beide Phänomenen in der Musik? Wie wird Lärm wahrgenommen? Bei 120dB liegt zwar die Schmerzgrenze des menschlichen Ohrs, aber in alltägliche Situationen wird der Mensch sich diesem Niveau ausgesetzt, manchmal sogar unbewusst. Lärmbelästigung wird jedoch nur gebraucht, wenn diese Exposition unerwünscht ist. SoundTrieb spielt diesmal im Raum zwischen erwünscht und unerwartet, mit einem Programm, der mit der ästhetischen Wahl des Geräuschs und des Lärms sich auseinandersetzt. Wie laut klingt eine Feder?
Das für SoundTrieb komponierte neue Stück all’arme erforscht das Thema Lärm in seiner Designfunktion in der Gesellschaft und bringt das Ergebnis in Form einer Installation und Performance auf die Bühne. Unterhaltung, Schutz, aber auch Manipulation und Angst: Der Einsatz von Schall als Kontrollmittel ist seit dem 20. Jahrhundert ein wichtiger Forschungsschwerpunkt. Auch wenn der Begriff "Klangverschmutzung" erst zu Beginn der 2000er Jahre aufkam, um die Lärmbelästigung zu bekämpfen, wird der Klang seit den 1930er Jahren als Kontrollinstrument eingesetzt. Sowohl von Sounddesignern, die versuchen, unser Kaufverhalten unbewusst zu steuern, als auch vom Militär, das Sound als Waffe für psychologische und physische Folter einsetzt. Das Stück all'arme ist eine Kooperation zwischen dem Musiker Corentin Marillier und der Produktdesignerin Pia Matthes.