Yoko Sawa, Piano

John Cage - Sonatas and Interludes (1946 - 1948)

Das präparierte Klavier ist erstmals Ende der 30er Jahre von John Cage angewendet worden im kurzen Stück ‘Bacchanale’. Zehn Jahre später schreibt er das umfangreiche, zwanzig Teile umfassende Werk ‘Sonatas and Interludes’ das etwa siebzig Minuten dauert. Schrauben, Bolzen und Radiergummis werden an über der Hälfte aller Saiten des 88 Töne umfassenden Klaviers platziert. Diese Töne schillern, sirren und klirren wie ein noch nie gehörtes Schlagzeugensemble. Erstmals in der Musikgeschichte wird der Klavierklang durch Objekte verändert und in ein reiches Klang- und Geräuschuniversum verwandelt. Hintergrund der Komposition ist die Beschäftigung Cages mit der indischen Musiktradition, in der unterschiedliche Emotionen eine zentrale Rolle spielen. Die formale Anlage basiert auf Wiederholungen der einzelnen Teile, meist in der Anordnung AABB, unterbrochen von den Interludien. Auf diese Weise entsteht eine statische und in sich selber kreisende Musik in wechselnden Proportionen. ‘Sonatas and Interludes’ ist ein Meisterwerk der frühen Phase von John Cage, das einige Jahre vor seinem radikalen Konzeptstück 4’33 und den elaborierten Werken mit den gewürfelten Arbeiten entstanden ist.

Die aus Japan stammende und in Zürich lebende Pianistin Yoko Sawa spielt dieses berühmte, aber selten gespielte Werk, integral auf dem von ihr eigens präparierten Instrument. (Edu Haubensak)

Ein Konzert der ignm zürich

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