Quatuor Diotima: Yun-Peng Zhao, Violine | Léo Marillier, Violine | Franck Chevalier, Viola | Pierre Morlet, Violoncello
Mark Simpson, Bassettklarinette

Thomas Adès (*1971)
Arcadiana für Streichquartett
Alchymia. Klarinettenquintett (Schweizer Erstaufführung)

Franz Schubert (1797–1828)
Streichquartett G-Dur D 887

Hochschule Luzern - Musik, Salquin Saal

Einem Flirt mit der Vergangenheit war composer-in-residence Thomas Adès noch nie abgeneigt. Auch sein neues, 2021 uraufgeführtes Klarinettenquintett Alchymia verwandelt Fundstücke aus früheren Epochen in pures musikalisches Gold. Ein Volkslied aus dem elisabethanischen England etwa, das bereits William Byrd für eine Reihe von Variationen heranzog - das also selbst schon eine «alchemistische» Transformation durchlief. Adès’ Erstes Streichquartett von 1994 wiederum beschwört die antike Sehnsuchtslandschaft Arkadien herauf. «Sechs der sieben Sätze evozieren verschwundene oder verschwindende ‹Idyllen›», erklärt Adès, der auch hier ein subtiles Netz musikalischer Anspielungen knüpft, auf Couperin und Mozart, Schubert und Elgar. Nur folgerichtig also, dass das Quatuor Diotima seinen Auftritt mit Schuberts letztem Streichquartett beschliesst: einem bahnbrechenden Werk, das durch seine schieren Ausmasse, seinen fast orchestralen Gestus und seine kühne Harmonik weit in die Zukunft weist.

Foto: Quatuor Diotima, © Iyodoh Kankeo

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