London Symphony Orchestra
Sir Simon Rattle, Dirigent
Hector Berlioz (1803–1869)
Ouvertüre zu Le Corsaire op. 21
Daniel Kidane (*1986)
Orchestral Dances (Schweizer Erstaufführung)
Jean Sibelius (1865–1957)
Sinfonie Nr. 7 C-Dur op. 105
Maurice Ravel (1875–1937)
La Valse
KKL Luzern, Konzertsaal
Kaum ein anderer Topstar am Dirigentenpult hat ein ähnlich breites Repertoire wie Sir Simon Rattle – «Diversity» lautet für ihn offenkundig die Maxime. Auch bei diesem Konzert, das mit Hector Berlioz’ wilder Konzertouvertüre Le Corsaire beginnt, nach der gleichnamigen Erzählung von Lord Byron. Die hatte Berlioz erstmals gelesen, als er im heissen Rom in einer Kirche Zuflucht vor der Hitze suchte und es sich ausgerechnet mit dieser Piratengeschichte in einem Beichtstuhl bequem machte … Jean Sibelius’ Siebte und letzte Sinfonie, die sich anschliesst, halten viele für die beste des finnischen Komponisten. Diese Musik fühle sich an, als würde ein Tropfen die Haut berühren und sich bis zum Knochen durchfressen, erklärt Rattle die Wirkung. Mit Maurice Ravels rauschhaftem Orchesterpoem La Valse wagt er zum fulminanten Abschluss den Tanz auf dem Vulkan. Aber zuvor hat er noch eine Überraschung für uns mitgebracht: Als Schweizer Erstaufführung erklingen die Precipice Dances des Briten Daniel Kidane. Der 1986 geborene Sohn einer Russin und eines Eritreers war 2019 bereits mit einem anderen Werk Gast bei der berühmten BBC Last Night of the Proms.
Dieses Konzert hat keine Pause.
Foto: Sir Simon Rattle, © Mark Allan