Susanna Gartmayer Solo
Susanna Gartmayer, Bass Clarinet

In Susanna Gartmayers Spiel ist die Klarinette virtuose Diva, Rhythmusmaschine, atmosphärisches Flimmern, ein heulendes Tier, ein irrlichterndes Geräusch und vieles mehr. In einfachen und repetitiven Arrangements zeigt es sich oft am deutlichsten: Gartmayer ist eine Soundkünstlerin auf ihrem Instrument. Ganze Landschaften erzeugt sie mit ihm. Hierin bewegt sich die Klarinette so plastisch, so erzählerisch, dass sie wie eine lebende Figur, ein sich wandelnder Charakter auftritt. Die Faszination an der völligen Verwandlung dieses Instruments geht über Genres und Kunstformen hinaus und führt das Ohr zum Grunde des Tons, den organischen Bahnen des Klangmaterials zurück.

Joëlle Léandre Solo
Joëlle Léandre, Double Bass

Die 1951 in Frankreich geborene Kontrabassistin Joëlle Léandre zählt zu den gefragtesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Musik und des Free Jazz. Studiert hat sie bei Morton Feldman und John Cage. Letzterer und um die 40 weitere haben für sie komponiert. Sie spielte in Pierre Boulezʼ Ensemble InterContemporain, kollaborierte aber auch mit unzähligen Grössen des Jazz und der Improvisationsmusik wie Anthony Braxton, George Lewis oder John Zorn. Ihr Schaffen reflektiert den Dialog zwischen der Post-Schöneberg-Ära und der freien Improvisation. Und so beeindruckt auch ihr Solospiel durch eine schier unendliche stilistische und klangliche Vielfalt, die niemals nur musikalisches Konzept oder virtuoses Vorspiel zu sein scheint, sondern immer auch tiefer seelischer Ausdruck.

Installation vor den Konzerten
Martina Berther, Bass Guitar
Bernhard Zitz, Technics and Sound Space

In dieser immersiven Installation, bei der Übergang zwischen realer und fiktiver Welt fliessend ist, werden die experimentellen Kompositionen Martina Berthers für sich selbst spielen. Bislang lebten ihre Stücke vom Live-Spiel. Hier aber übernimmt die Technik. Der von dem Künstler und Soundtechniker Bernhard Zitz entworfene Klangraum lässt Berthers Kompositionen für sich allein stehen und hörbar im Raum wandern. Der sphärische Charakter und das Fehlen jeglicher visueller Referenzen lassen die Musik nur umso außerweltlicher und unbegreiflicher erscheinen. Mal haben die Soundfragmente etwas von den kosmisch-psychedelischen Experimenten der 1960er Jahre, mal sind sie ganz Materialstudie. Einige dieser Kompositionen erscheinen auf Berthers Solo-Debütalbum.

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