Eine Begegnung zwischen György Ligeti, Georg Friedrich Haas und Michael Pelzel im Bereich der Mikrointervalle und Mikro-rhythmen. Haas gilt als Meister der Mikrotonalität, deren Effekte er sowohl in Schwärmen als auch in dramatischen Zusammenhängen zu nutzen weiss. Ligeti erforschte in seinen Stücken vertrackte rhythmische Gebilde, die er unter anderem in afrikanischer Musik kennengelernt hatte; sie erzeugen akustische Trugbilder, ‹trompe l’oreille›. Beide Aspekte verbinden sich in Pelzels Musik.
Dazwischen tauchen perkussive Klanggebilde von Dierstein/ Rothbrust auf; sie erscheinen, verschwinden und überlagern sich. Auch erscheint ein Radikaler der schwärmerischen Liebe: Richard Wagner mit ‹Tristan und Isolde›. Massgeschneidert von Fritz Hauser.
Mit: klavierduo huber/thomet: Susanne Huber, André Thomet (Klavier) und Duo Dierstein/Rothbrust: Christian Dierstein, Dirk Rothbrust (Perkussion)
Programm: Michael Pelzel (*1978): ‹Glissomaniac› für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuge (2021, UA); György Ligeti (1923–2006): aus ‹Drei Stücke für 2 Klaviere› (1976), II Selbstporträt mit Reich und Riley (und Chopin ist auch dabei); Georg Friedrich Haas (*1953): ‹flow and friction› für Sechzehnteltonklavier zu 4 Händen (2001); Christian Dierstein (*1965)/Dirk Rothbrust (*1968): ‹lost but found› für 2 Schlagzeuger (2022, UA); Richard Wagner (1813–1883)/Fritz Hauser (*1953): ‹Isoldes Klanggewand› (2021, UA), 7 perkussive Interventionen zu ‹Isoldes Liebestod› (1859) für 2 Klaviere und Schlagzeug (2 Spieler*innen), Klavierversion Franz Liszt/Max Reger; Georg Friedrich Haas (*1953): aus ‹… Schatten … durch unausdenkliche Wälder› für 2 Schlagzeuge und 2 Klaviere (1992), II In Memoriam Richard H. Stein, III ‹...indem ich die unsichtbare Protagonistin vor den Vorhang hole...›

Foto: © Annette Boutellier

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