Lukas Stamm, Komposition, Cembalo
Luca Marty, Gitarre
Theresa von Bibra, Sopran
In seiner kleinen Rhapsodie «Anatomy of Melancholy» trug der englische Schriftsteller Robert Burton im 16. Jahrhundert philosophische Erkenntnisse über die Melancholie zusammen. Aber welche Kunstform wäre besser geeignet, dieses schattige Gefühlsspektrum zu erfassen. «Anatomy of Melancholy» ist ein Konzertprojekt, das musikalisch dieses Gefühl eines diffusen Verlusts umkreist.
Programm: Werke von:
John Dowland (1563 - 1626),
Go Crystal Tears, nightly Cares, Weep you no more sad fountains, My thoughts are winged with hope
Rolf Riehm (geb. 1937),
Notturno für die Trauerlos Sterbenden
Johann Jacob Froberger (1616 - 1667),
Tombeau de Blancrocher
Lukas Stamm (geb. 1994),
Tombeau für Gitarre (UA)
Brice Pauset (geb. 1965)
Preludes für Cembalo solo
II. Ombroso, sordamente agitato
VI. Desolato, a tempo giusto
«Anatomy of Melancholy» ist ein Konzertprojekt, in welchem alte und neue Musik aufeinandertreffen. Melancholie als eine Grunderfahrung der menschlichen Existenz ist der Grundton dieses Programms. Das Gefühl eines unbestimmten Verlusts, „nicht erfassen zu können, was man verloren hat“ - so Sigmund Freuds Definition der Melancholie - prägt das menschliche Dasein. Dies galt für die Musikerinnen und Künstlerinnen des 17. Jahrhunderts, die sich bereits intensiv mit dieser Gefühlslage und Lebenseinstellung auseinandergesetzt haben. In diesem Konzertprojekt werden die auf den ersten Blick gegensätzlichen Welten der alten und neuen Musik miteinander verbunden. Dies soll so homogen wie möglich geschehen. Gezielt ausgewählte Werke des 17. und 20./21. Jahrhunderts für Sopran, Cembalo und Gitarre, die sich mit der Thematik der Vergänglichkeit und der Melancholie befassen, bilden deshalb das Zentrum des Programms. Kernstück der Konzerte wird eine Auftragskomposition des Komponisten Lukas Stamm sein, welche einen direkten Bezug zur Thematik der Melancholie sowie zu alter und neuer Musik haben wird.