Der ungarische Komponist György Ligeti hat in den 1960er Jahren die Technik der ‹Mikropolyphonie› entwickelt. In den 1980er Jahren lernte er die Musik für Pianola, einen Selbstspielapparat für Klaviere von Conlon Nancarrow kennen.
Zur selben Zeit entdeckte Ligeti in der Musik des afrikanischen Volksstamms der Aka-Pygmäen eine einzigartige Rhythmik, die ihn packte und beeinflusste. Sein Spätwerk ist geprägt von der europäischen Musik des XVI. Jahrhunderts mit seiner polyphonen Struktur und seiner mitteltönigen Stimmung. Detlev Müller-Siemens nimmt die melodische und harmonische Komplexität seines Lehrers auf ganz eigene Weise auf.
Mit: Ensemble Phoenix Basel, Jürg Henneberger (Leitung), Kirill Zwegintsow (Klavier)
Programm: György Ligeti (1923–2006): «Konzert» für Klavier und Orchester (1985–1988); Detlev Müller-Siemens (*1957): «Phoenix I–III» für Ensemble (1993/1995)