Karen Keyhani *1979
Dârvag (2023)
Daniel Reza Sabzghabaei *1992
in the skin (UA)
Lawrence Dunn *1991
Ash Grove (UA)
Die jahrhundertelang vergessene Musik und das wiederentdeckte Wissen der persischen Safawiden-Dynastie werden durch die Oud-Spielerin Yasamin Shahhosseini in «Dârvag» zu neuem Leben erweckt. Inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des iranischen Dichters Nima Yooshij, in dem sehnsuchtsvoll nach «Dârvag» gerufen wird – einer Froschart, die im nordiranischen Dialekt bekannt ist und deren Gesang den Regen ankündigt – komponierte Karen Keyhani ein Werk voller Erinnerungen, Sehnsucht und Hoffnung.
Als Sohn eines iranischen Einwanderers in die USA fragt sich Daniel Reza Sabzghabaei immer wieder, was sein verstorbener Vater auf seinem Weg festgehalten und losgelassen hat. Welche Klänge und Erinnerungen sind ihm geblieben? Welche Reminiszenzen trösteten ihn? In Sabzghabaeis neuem Werk geht es um das kulturelle Gedächtnis und den «Erinnerungsschutt», den Einwanderer*innen und ihre Kinder über Ozeane und Jahrhunderte der Zerstreuung hinweg anhäufen.
Lawrence Dunn hingegen manipuliert in seinem neuen Werk mit musikalisch-psychologischen Kunstgriffen unser Erinnerungsvermögen und unsere Zeitwahrnehmung. Auf Grundlage eines walisischen Volkslieds entstehen Déjà-vus und akustische Täuschungen, die Erinnerungen verändern und neu erschaffen.