Drei Komponist:innen treffen sich seit längerem regelmässig einmal im Monat, um miteinander Musik zu improvisieren. Die Freude am Abenteuer des gemeinsamen Hörens, des auf Vertrauen beruhenden Zusammenspiels und an den kollegialen Gesprächen lassen ein Ensemble entstehen: «kraater» ¬– es brodelt weiter.
Drei erfahrene Interpret:innen der zeitgenössischen Musik interpretieren drei geschriebene Werke, Kompositionen der «kraater»-Musiker:innen. So setzt sich ein Bild des erweiterten heutigen Musikschaffens zusammen.
"Es fiel ein Blatt" von Esther Roth ist die erste Zeile des Gedichtes "Vals en las ramas" von Federico Garcia Lorca. (1931)
Es trägt alle Merkmale des Surrealismus, ein Walzer der Traurigkeit und der Verzweiflung und des Ausgeliefertseins gegenüber der Weltlage und der damit verbundenen allmählichen Zerstörung der Natur, der Lebensgrundlage…die Blätter fallen, eins ums andere, Zweige brechen im Sturm, keine Ameisenspuren mehr und die Nachtigall beweint alle ihre Wunden…
Was bleibt, als letzte Hoffnung, ist die Poesie!
Das heute wieder aktuelle Gedicht hat mich angeregt, dieses Klaviertrio zu schreiben, in der Hoffnung, trotz allem, ein bisschen Poesie in der Musik einzufangen.
In «Strates» (= Schichten) von Pierre Thoma bedeutet der Titel in der Geologie: aus Schichtung von Ablagerungen hervorgegangener Gesteinskörper; hier: eine Dramatik der Verständigung.
«Nachtstundenstücke» von Alfred Zimmerlin – kein Geheimnis: Die alten Ägypter haben die (astronomische) Nacht und den Tag in je zwölf Stunden eingeteilt; «tiw» und «mutsnawse» sind die Zahlwörter fünf und zwölf in einer seit geraumer Zeit ausgestorbenen Sprache.