Doppelkonzert
20:00 Uhr
Porträtkonzert: Werke von Nicolás Carrasco (Santiago de Chile)
Nicolás Carrasco, Stefan Thut, Manfred Werder, verschiedene Instrumente
21:00 Uhr
Neue Werke von Nicolás Carrasco, Stefan Thut, Manfred Werder
Nicolás Carrasco, Stefan Thut, Manfred Werder, verschiedene Instrumente
Die Werke des chilenischen Komponisten und Theoretikers Nicolás Carrasco reflektieren konzeptuell verdichtet die Strata der Kulturgeschichte. Immer finden wir die Strategie der Schichtung, welche uns ermöglicht, die aufgefächerte Welt auf bestimmte und gleichzeitig unbestimmte Weise erfahrbar zu machen. Dies scheint mir in seinem Werk äusserst wichtig zu sein: Die Präzision, mit der das Unbestimmte jeder Schicht erfahrbar zu machen versucht wird. In den Strata der Kulturgeschichte wissen wir nie genau, was wirklich vorgeht und wo wir uns vorfinden, sie sind undurchdringlich, aber an vielen Orten als unendlich gleitende Linien ohne Punkte spüren wir, dass wir etwas erfahren können, spüren wir, dass wir in diesem Gleiten das Undurchdringliche auf bestimmte Weise durchqueren und berühren können. Es sind die Momente, in denen die Ideen entstehen, die Ideen über die Welt, die in der gleitenden Berührung mit den Dingen der Welt an Konsistenz gewinnen. Dieses Berühren-können kann mitunter einem heftig Durchgeschüttelt-werden viel näher kommen, im alltäglichen Überleben sowieso, und auch in der Kunst, weil es Nicolás Carrasco immer darum geht, dass wir dem Abgrund der Ambivalenz nicht entgehen können. Wenn wir an wirklichen Ideen über die Welt arbeiten wollen, kommen wir nicht umhin, uns diesem Gleiten im Undurchdringlichen der Schichtungen der Welt radikal hinzugeben: Im langen Überschreiten der Schwellen. (Manfred Werder)
Mit freundlicher Unterstützung der Fachstelle Kultur Kanton Zürich und Ernst Göhner Stiftung; sowie Stadt Zürich Kultur für das Werkjahr Komposition 2022 an Manfred Werders Langzeitschreibprojekt [ die Musik der Geschichte ].