Dieses Programm vereint gleich einem Mosaik Kammermusik aus den vergangenen zwei Jahrzehnten und die Uraufführung eines neuen Werkes von Sergej Newski. Letzterer bezieht sich in «Cansiòn» auf Gedichte Pier Paolo Pasolinis, die dieser in seiner Jugend in der Mundart des Friaul geschrieben hatte und die er kurz vor seinem Tod nochmals nachdichtete, überschrieb, rekonstruierte, transformierte. Heinz Holligers «Ma’mounia» borgt den Titel von einem Genfer Restaurant, dem Ort der ersten kompositorischen Inspiration. Im Werk verdeutlicht er die musikalische Wechselwirkung zwischen Physis und Geist. Dabei korrespondiert der rasend virtuose Schlagzeugpart mit dem Ensemble in theatraler Körperlichkeit, sich von reiner Geräuschkulisse zu energiegeladener, explosiv kulminierender Klanglichkeit steigernd. Isabel Mundry meint zu «Traces des moments»: «Im permanenten Wechsel von Vordergrund und Hintergrund, Momenten und ihren Schatten, zeichnen sich die Dinge ein in den Verlauf klanggestalteter Zeit.» Zum 75. Geburtstag (2000) hatte Heinz Holliger Pierre Boulez ein Albumblatt nur für Solostimme auf das Gedicht «monde» von Philippe Jaccottet geschickt, der mit Pierre Boulez den gleichen Jahrgang teilt. 15 Jahre später, aus Anlass des 90. Geburtstags, griff Holliger auf das gleiche Gedicht zurück, «um es erneut als Ausgangspunkt für eine geburtstägliche Sprach- und Klangkomposition zu nehmen, Dichter und Komponist enger aneinander zu binden, zu paraphrasieren.» In Mark Andres «Drei Stücken» für Ensemble geht es «um die Musik des Entschwindens, des Verschwindens. Es betrifft alle Aktions/Klang/Zeit-Typologien einerseits und die formale Gestaltung anderseits.» (Mark Andre)

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