„bunte hörschlaufen“ formierte sich aus dem bereits länger bestehenden improvisierenden Duo von Elisabeth Wandeler-Deck (Klavier, Gitarre, Text) und Beni Rüdisüli (Violine), das auch mit Performances an die Öffentlichkeit trat. 1993 stiess Agathe Kaehr (Flöte, Stimme) dazu, 1994 setzte die Zusammenarbeit mit Helen Geissberger (Viola) ein. 1996 erster Auftritt als Quartett im Rahmen einer Veranstaltungsreihe der IGNMZ und der WIM Zürich. 2002 schied Agathe Kaehr aus dem Quartett aus und 2005 stiess Brigitte Meyer (Violoncello, Stimme) dazu. Seitdem ist die Besetzung konstant geblieben.
Die Improvisation von bunte hörschlaufen ist nicht-idiomatisch, das heisst, sie orientiert sich weder an einem Musikstil noch an einer zuvor vereinbarten Tonart. Sie ist frei. Dabei stossen sehr verschiedene persönliche Sprachen aufeinander, und die Herausforderung besteht darin, dennoch etwas Gemeinsames zu entwickeln, einen gemeinsamen musikalischen Prozess zu gestalten.
Seit Anbeginn arbeitet bunte hörschlaufen mit Texten von Elisabeth Wandeler Deck. Dabei wirken auch die „Inhalte“ des Textes, den die MusikerInnen ja während des Spiels von Moment zu Moment vor sich haben, in das musikalische Geschehen stärker oder in geringerem Ausmass mit ein. Das Interesse daran tritt jedoch zurück – es geht nicht um ein musikalisches Erkunden oder gar Illustrieren des im Text enthaltenen Narrativs.
Stattdessen bildet der Text eine phonetische Matrix für die musikalische Improvisation, oder dessen Satzstruktur gibt Anlass zu musikalischen Phrasen, oder die Zeit des Lesens eines Textes bestimmt die Dauer eines musikalischen Einsatzes, wie auch Textflächen Klangflächen evozieren können etc.